Kinder spielen „Gleichberechtigung“

Wenn Kinder spielen, wie im richtigen Leben.   

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Kinderspielen Gleichberechtigung
Kinderspielen Gleichberechtigung

 1.Kind sagt:

„Also, ich wäre die Mutter und Timo das Kind.“

1.Kind sagt weiter:

“ Sven wär mein neuer Freund. Lukas der Ex-Mann und Billy, Timas richtiger Vater.
Du tätest ihn jedes 2.Wochenende bekommen, okay?“

2.Kind:

„Na toll?“

3.Kind sagt:

„Und von wem war das Baby?“

 Quelle Facebook Gruppe Väter ohne Rechte
Tags: Alleinerziehende – vaterlose Gesellschaft – father – mother – equal rights – single parent
fatherless society – Children play as in real life

Korrektur – Artikel Doppelresidenz – Unrichtig u. fachlich falsch!

 Der Artikel von der Presse Süd West ist leider komplett unrichtig und fachlich ebenso falsch.
Ich möchte jedoch nicht von „Fake NEWS Doppelresidenz“ bzw. im Familienrecht oder des gesamten Artikel sprechen, da ja viele Personen viele Meinungen haben dürfen.

 .
Fakt ist jedoch:
Im Doppelresidenzmodell oder auch weltweit verbreitet in sehr vielen Bundesstaaten von den USA als „shared parenting“ bekannt,
gibt es die Bedingung nicht, dass Eltern sich freiwillig einigen, dann würde man ja kein Gesetz benötigen. Wenn ein  „Familienplan“ dem Gericht vorgelegt wird ist dies jedoch vom Vorteil.
In der Europarat Resolution 2079 wurde die Doppelresidenz im Okt. 2015, als REGELFALL nach Trennung oder Scheidung, einstimmig von allen Ländern beschlossen!!!

Eine rechtskräftig nachgewiesenen häusliche Gewalt ist die einzige Ausnahme!!!

In den meisten Ländern inkl. diversen Vereinigten Bundesstaaten in Amerika haben  sich als Bedienung die 80 Meilenzone etabliert. Zieht ein Elternteil nach Trennung oder Scheidung außerhalb dieser Zone, verliert er „shared parenting“ und der andere Elternteil bekommt die alleinige Sorge!!! Ausnahme der andere Elternteil gibt seine schriftliche Zustimmung.

Weiters wird hier im Artikel von sogenannten „Experten“ gesprochen, welche meist lediglich  Lobbyisten verschiedener Parteien sind, sonst nichts.

Im europäischen Familienrecht, insbesondere Deutschland und Österreich kenne ich nur eine einzige international gefragte Fachexpertin von Doppelresidenz, sie berät das Bundesministerium und den Europarat:


Sie ist seit 2000 Professorin für Familienrecht und Kinder- und Jugendhilferecht an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, Autorin der einzigen umfassenden Metastudie über das Modell der Doppelresidenz: „Wechselmodell: Psychologie – Recht – Praxis“ (Springer VS, 2013).

Admin Familie & Familienrecht, am 17-11-2017

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Wechselmodell: Wenn Scheidungskinder zwei Zuhause haben

Die Abkehr von alten Rollenbildern führt auch zu neuen Lebensmodellen im Scheidungsfall. Manche Eltern teilen sich die Kinderbetreuung gleichmäßig auf.

  • Wenn Paare sich trennen, sind Kinder oft die Leidtragenden. Doch manche leben bei Vater und Mutter.  Wenn Paare sich trennen, sind Kinder oft die Leidtragenden. Doch manche leben bei Vater und Mutter. Foto: © lakov Filimonov/Shutterstock.com
  • Weniger Scheidungen als früher
    Weniger Scheidungen als früher Foto: SWP GRAFIK

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Wenn Leonie bei ihrem Vater lebt, ihre Lieblingsjeans aber bei der Mutter sind, kann es schon mal Stunk geben. „Warum habt ihr euch überhaupt getrennt?“, fragt sie dann. Knapp zehn Minuten Fußweg liegen zwischen den zwei Wohnungen ihrer Elternteile in einer baden-württembergischen Kleinstadt. Mal ist sie  mit ihrem Bruder zwei Tage pro Woche beim Vater, mal drei oder vier.

Was Anna (48) und Jens (52) mit ihrer Tochter Leonie (13) und ihrem Sohn Ben (9) seit rund drei Jahren praktizieren, nennt sich Wechselmodell. Es bedeutet, dass Kinder getrennt lebender oder geschiedener Eltern zwei Lebensmittelpunkte haben, Mutter und Vater also in etwa gleichermaßen die Betreuung übernehmen. „Ohne Kommunikation und Kooperation funktioniert das nicht“, sagt Anna (alle Namen wurden von der Redaktion geändert). Sie und ihr Ex-Mann – beide sind berufstätig – müssen sich im Alltag ständig abstimmen, egal ob es um ihre Arbeitszeiten, die Hausaufgaben oder das Fußballtraining geht.  Sie tun das über WhatsApp oder telefonisch, sehen sich aber auch. Jens, der Vater, muss Schichtdienste leisten, die oft erst kurzfristig feststehen. „Das macht es sehr schwierig“, sagt er.

Lange Zeit war das Residenzmodell üblich und wurde im Streitfall auch von Familiengerichten favorisiert. Die Kinder wohnten bei der Mutter, den Vater „besuchten“ sie an Wochenenden.  Doch mit dem Abschied von der traditionellen Rollenverteilung gerät diese Regelung zunehmend ins Wanken. Nach einer Allensbach-Umfrage wünschen sich 51 Prozent der Trennungseltern eine in etwa hälftige Aufteilung der Betreuung ihrer Kinder. 15 Prozent gaben an, dies bereits umzusetzen. Anna und Jens haben sich gar nicht bewusst für das Wechselmodell entschieden. „Für uns war das  einfach klar“, sagt die Mutter. Der Vater betont: „Ich möchte meine Kinder nicht nur am Wochenende sehen.“

Doch was, wenn sich die Eltern nicht einig sind? In der politischen Diskussion ist das Wechselmodell ein Minenfeld. Die Auseinandersetzung dreht sich um die Frage, was am ehesten dem Kindeswohl dient und ob der Gesetzgeber aktiv werden muss. Es geht in einzelnen Streitfällen aber auch um einen Kampf von Männern um Gleichberechtigung und ein Recht am Kind – und um Frauen, die sich als bessere Eltern begreifen. Und es geht ums Geld.

Auf der einen Seite stehen Lobbygruppen wie der Verein Väteraufbruch für Kinder. „Allen Kindern beide Eltern“, ist seine Devise, ab Geburt und bei Scheidungen. Sprich: Das Wechselmodell – der Verein bevorzugt den Begriff  „Doppelresidenz“ – soll gesetzlich geregelt und das Unterhaltsrecht daran angepasst werden. Zuletzt bekamen die Väter Unterstützung von 60 Experten, die das „gemeinsame Getrennterziehen“ ebenfalls zum Leitbild machen wollen, darunter Familienrechtler und Psychologen.

Auf der gegnerischen Seite warnen etwa der Deutsche Kinderschutzbund und der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) vor einem staatlich erzwungenen Paradigmenwechsel. „Wir lehnen das Wechselmodell nicht grundsätzlich ab“, sagt VAMV-Chefin Erika Biehn der SÜDWEST PRESSE. Ob es funktioniere, hänge aber vom Einzelfall ab. Ein Gesetz könnte dazu führen, dass  Richter mehr zum Wechselmodell tendieren, ohne alle Facetten des jeweiligen Falls zu überblicken,  so die Warnung.

Die Rechtsprechung wandelt sich aber auch so schon. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied im Februar 2017, dass ein Familiengericht auf Antrag eines Elternteils das Wechselmodell auch gegen den Willen des anderen Elternteils anordnen kann. Entscheidender Maßstab sei dabei immer das Kindeswohl, so die Richter. Bestärkt fühlen sich die Väter zudem durch eine Europarats-Resolution von 2015, die dazu aufruft, die Doppelresidenz in nationale Gesetze zu gießen.

Unter den Parteien will die FDP das Wechselmodell zum Regelfall machen. Bei den Jamaika-Sondierungen stieß sie damit aber auf Granit. Auf  fachlicher Ebene prüft das Bundesjustizministerium nach Auskunft eines Sprechers allerdings schon länger, ob es gesetzgeberischen Handlungsbedarf im Sorgerecht gibt. Auch das Familienministerium ist tätig. Es lässt in einer aufwändigen Studie den Zusammenhang von Kindeswohl und Umgangsrecht prüfen. Dafür befragen Forscher Eltern und Kinder, erste Ergebnisse werden Anfang 2018 veröffentlicht, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Doch ob zwei Zuhause für ein Kind nun gut oder schlecht sind, hängt letztlich immer von den individuellen Verhältnissen ab.

Experten sind sich wenigstens über die Mindestvoraussetzungen des Wechselmodells einig:  die Wohnortnähe und dass die Ex-Partner miteinander reden können. Bei Anna und Jens funktioniert das, obwohl der Alltag anstrengend ist und auch die Kinder „immer mal wieder nervt“, wie sie einräumen. Aus ihrer Sicht steht und fällt ihre Lösung aber damit, dass sie „die Kinder im Fokus haben“, nicht eigene Interessen. Und es ist auch eine Geldfrage, denn zwei kindgerechte Haushalte kosten nun mal mehr. „Darüber redet niemand“, sagt Anna. Jens findet die deutsche Familienpolitik insgesamt „zum Kotzen, vor allem den Kindern gegenüber“. Familien bräuchten mehr Unterstützung, unabhängig vom Lebensmodell.

Tanja Wolter | weiterlesen

Wechselmodell für Trennungskinder: Familiengerichtstag warnt vor Zwang

Tags: Familien – Familienrecht-Experten – Fake NEWS Familienrecht – Umgangsrecht Kontaktrecht Besuchsrecht

Bestsellerautorin sorgt für Aufsehen „Nur Halbe Kindererziehung“

Bestsellerautorin Lisa Frieda Cossham

Darum hat sie ihre Familie für die Liebe verlassen


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Bestsellerautorin Lisa Frieda Cossham
Bestsellerautorin Lisa Frieda Cossham – Lisa Frieda Cossham © Olga Kessler

Mit ihrer Kolumne bei der „Süddeutschen Zeitung“ hat Frieda Lisa Cossham für Aufsehen gesorgt.

Denn dort plädiert die zweifache Mutter für ein Wechselmodell bei der KIndererziehung. Im Gespräch mit BUNTE.de spricht sie über das kontrovers diskutiertes Thema und ihr neues Buch.

Sie war noch am Anfang ihres Studiums, als sie mit 22 Jahren Mutter wurde. Den Vater ihrer beiden Kinder hatte Lisa Frieda Cossham bereits in der Schule kennengelernt. Trotz eines schwierigen Starts und einer oft ungewissen finanziellen Situation raufte sich die Familie zusammen – bis die heute 37-Jährige im Jahre 2013 mit Paul einen neuen Mann kennenlernte. Für ihn verließ die Journalistin sogar ihren Gatten – und einigte sich mit ihm bald auf ein in Deutschland wenig gebräuchliches Wechselmodell.

Was das konkret bedeutet, erklärte sie in einer viel diskutierten Kolumne in der „Süddeutschen Zeitung“.
Viele Leserinnen konnten allerdings nicht verstehen, wie man seine Kinder abwechselnd eine Woche dem Ex-Partner überlässt. Aus all den Fragen rund um die die paritätische Erziehungspartnerschaft entstand nun ein Buch mit dem sprechenden Titel „Plötzlich Rabenmutter? Wie ich meine Familie verließ und mich fragte, ob ich das darf“ (Verlag: blanvalet). Die Folge: viele Talkshow-Auftritte und lebhafte Debatten. Wir haben uns mit der streitbaren Frau getroffen und über die brennendsten Inhalte gesprochen.

Frau Cossham, wie hat sich Ihre Mutterrolle nach der Trennung verändert?
Lisa Frieda Cossham: Ich bin mir ihrer bewusster, nachdem ich sie erstmal in Frage gestellt habe: Wie kann ich eine gute Mutter sein, wenn ich meine Töchter nur jede zweite Woche sehe? Also habe ich überlegt, was für eine Mutter ich sein kann und will. Früher habe ich mir darüber keine Gedanken machen müssen, ich war eben einfach da, so grundsätzlich.

Welche Eltern können dieses Wechselmodell überhaupt leben?
Eltern, die in derselben Stadt leben. Die miteinander kommunizieren können. Schwierig wird es bei Eltern, die zerstritten sind, sich womöglich hassen. Die müssen dann andere Wege finden, um sich über die Kinder auszutauschen. Mein Ex-Mann und ich verstehen uns gut, das ist ein Glück, ich weiß. Für uns ist dieses Modell perfekt, aber jede Familie ist anders, hat andere Voraussetzungen.

Kann man sich das Modell auch bei kleinen Kindern vorstellen?
Schon, nur ist der logistische Aufwand dann natürlich größer. Ich bin froh, dass meine Kinder schon neun und elf Jahre alt waren, als wir uns getrennt haben. Sie haben die neuen Lebensumstände ganz gut nehmen können, glaube ich.

Hat ihr Ex-Mann gegen das Modell nie rebelliert?
Nein. Wir kennen uns aus der Schule, waren früh ein Paar und dann bald ein enges Elternteam, während wir studiert haben. Und ein Team sind wir bis heute, das erleichtert so vieles. Dafür möchte ich plädieren, für diese ebenbürtige Erziehungspartnerschaft.

In einer Situation war die Trennung doch dramatisch. Da wollten sie fast die Polizei holen.

War das einer der beklemmendsten Tage in ihrem Leben?
Das war ein schlimmer Moment, ja. Mein Ex-Mann Jan, wie ich ihn im Buch nenne, wollte in der Schulzeit mit den Kindern zu seiner Mutter fahren. Aber das ging natürlich nicht, sie hatten Schule und Jan war zu der Zeit nicht wirklich zurechnungsfähig. Ich habe ihn kaum noch erreicht. Das war seltsam, aber ich dachte, das wird vorbeigehen. Trotzdem wusste ich nicht, was tun, und habe die Polizei angerufen. Am Ende habe ich die Streife abbestellt, weil Jan eingelenkt hat.

Lisa Frieda Cossham © PR

Wie hat Ihr Ex-Mann auf Ihre wöchentliche Kolumne reagiert, in der Sie viel von Ihrer Familie preisgeben?
Ich weiß, dass er die Kolumne nur sporadisch gelesen hat. Einige Texte habe ich ihm geschickt und mir sein Einverständnis geholt. Wenn er nicht wollte, dass ich über etwas Bestimmtes schreibe, ein gemeinsames Weihnachtsfest zum Beispiel, hat er das gesagt. Daran habe ich mich dann gehalten, klar.

Was sagt die Familie zu dem Buch, den TV-Auftritten?
Die Kinder haben das Buch nicht gelesen, sie haben es nur in der Hand gehalten und sich über den Titel gewundert: Wieso steht da Rabenmutter? Das ist kein gebräuchliches Wort in unserer Familie. Am liebsten würden sie der Welt erklären, dass das nicht zutrifft.

Warum hat die Kolumne so kontroverse Facebook-Kommentare ausgelöst?
Diese Kommentare haben mich überrascht, denn in meinem direkten Umfeld hat niemand auf diese Weise reagiert. Ich glaube, dass es immer noch unerhört scheint, wenn die Frau sich trennt und freiwillig auf Zeit mit ihren Kindern verzichtet. Unserem alten Mutterideal nach müsste ihr größtes Bedürfnis sein, die Kinder um und bei sich zu haben. Dass sie ihre Familie für eine neue Liebe verlässt, gehört sich nicht. Das gilt als unnormal. Und zum anderen glaube ich, dass es auch Neid weckt, wenn man liest, wie jemand seinen eigenen Weg einschlägt. Oder sich selbstverwirklicht, wie auch immer man das nennen möchte. Das wünschen sich sicher viele Frauen und nicht immer lassen die Umstände das zu.

Wie haben die Kinder die Trennung verkraftet?
Am Ende gut, denke ich. Anfangs haben sie sich mit meinem Ex-Mann solidarisiert. Sie haben ihn in seinem Schmerz beobachtet, gesehen, wie er geweint und sich verlassen gefühlt hat und sind still geworden. Unnahbar. Ich habe mich darum bemüht ihnen zu zeigen, wie sehr ich sie wertschätze. Und auch ihren Vater. Jan zählt zu meinen besten Freunden, und diese Nähe spüren meine Kinder. Richtig erleichtert waren sie, als er mit seiner neuen Freundin zusammengekommen ist. Plötzlich wollten sie auch meinen neuen Freund kennenlernen, sie wollten ihre Eltern glücklich wissen. Sie haben die Trennung echt cooler genommen als wir Eltern. Trotzdem fragt man sich als Eltern natürlich, in welcher Form sich das alles auf ihr Bindungsverhalten auswirken wird.

Ist es nicht bitter, dass Sie für Paul soviel aufgegeben haben – und dann geht diese Liebe doch in die Brüche?
Ich hatte nie die Illusion, dass es mit Paul besser sein würde als mit Jan. Es war mehr ein Reinstraucheln, ich bin meinen Emotionen gefolgt. Und das habe ich nie bereut.

Thema Beratung. Sie haben sich auch für einen Mediator entschieden, warum?
Der war ganz wichtig für uns. Gerade bei einer großen Patchworkfamilie wird vieles komplizierter, und diese Gespräche helfen, Klarheit zu behalten: Warum bedrückt mich diese oder jene Situation? In welchen Beziehungsmustern bewegen wir uns? Manchmal hat der Mediator gesagt: Sie muten sich alle viel zu. Das hatte etwas Tröstliches.

Haben Sie eigentlich mit Müttern, die in Teilzeit arbeiten ein Problem?
Nein, absolut nicht. Aber ich fände es gut, wir würden uns den Erziehungsaufgaben gleichberechtigt stellen. Es ist doch schade, dass 90 Prozent der Trennungskinder bei einem Elternteil bleiben und fast immer die Mutter die Alleinerziehende ist und sie deshalb oftmals beruflich zurücksteht. Ich kann natürlich nur für mich sprechen: Ich bin eine bessere Mutter, wenn ich arbeiten gehe. Ich würde nach Wochen zwischen Supermarkt, Waschmaschine und Herd sehr ungnädig werden, mein Ex-Mann hat das immer gewusst. Aber das muss jede Frau, jedes Paar für sich entscheiden. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass so ein Satz wie: Ich habe doch keine Kinder gekriegt, um sie dann fremd betreuen lassen, uns ganz schön geprägt hat und uns immer noch prägt.

Sie schneiden auch das Thema Regretting Motherhood an …
Ich habe es in meinem Buch erwähnt, weil ich in den Reaktionen auf die Studie eine gewisse Parallele sehe zu denen auf meine Kolumne: Mütter scheinen das als Angriff zu erleben, wenn man nur laut darüber nachdenkt, welche Rolle man überhaupt einnehmen kann und will. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Frauen (und auch Männer) unsicher sind, wie sie mit den vielfältigen Anforderungen zurechtkommen sollen und das Lebensmodell anderer Familien ablehnen, um das eigen aufzuwerten.

Was vermisst man in dem neuen Lebensmodell?
Du nimmst mir die Hälfte ihrer Kindheit, hat Jan mal gesagt. Das stimmt, wir sehen unsere Kinder weniger, ich kenne nur noch einen Ausschnitt ihrer Lebenswelt. Und auch wenn es unseren Töchtern fröhlich sind, sie sich gut entwickeln und ich die freie Zeit genieße, die ich als Teilzeitmutter habe, so bleibt es das Modell ein Kompromiss: Zu viert haben wir es eben nicht geschafft.

 

Florian Koch 26. Februar 2017 um 15:46 Uhr
http://www.bunte.de/tipps-tricks/mamaglueck/bestsellerautorin-lisa-frieda-cossham-darum-hat-sie-ihre-familie-fuer-die-liebe-verlassen.html
Tags: Kindeswohl – Familienrecht – Halbe-Halbe –