Die Situation scheint unkontrollierbar geworden zu sein ?
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18 Flüchtlingskinder verschwunden
Zehn Minderjährige allein im Kreis Ludwigslust-Parchim als vermisst gemeldet

Flüchtlingskinder – Foto: Sebastian Kahnert
Zwei Flüchtlingskinder gehen am 03.08.2015 über das Gelände einer Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge.
Von 18 minderjährigen Flüchtlingen, die 2015 ohne Eltern nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen sind, fehlt derzeit jede Spur.
Das ergab eine Umfrage unserer Redaktion bei den Landkreisen und kreisfreien Städten des Landes. Die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen waren von den Jugendämtern der Kommunen aufgenommen, untergebracht und betreut worden – dann verschwanden sie plötzlich vom Radar. Behörden sind ratlos.
Allein im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurden zehn Flüchtlingskinder als vermisst zur Fahndung ausgeschrieben, sagte Andreas Bonin, Sprecher des Landkreises. Ihr Aufenthaltsort ist unbekannt. „Meistens handelt es sich um Ältere, die vermutlich ohne sich abzumelden zu Bekannten oder Verwandten unterwegs sind“, so Bonin. Man könne Flüchtlinge nicht einsperren. Die Mitarbeiter im Amt würden sich Sorgen machen. Aber dafür bleibt wenig Zeit: Derzeit betreut der Kreis 357 Flüchtlingskinder.
In Schwerin sind zwei minderjährige Flüchtlinge bei der Polizei als vermisst gemeldet. „Über die Ursachen des Verschwindens kann nur spekuliert werden“, meinte Stadtsprecherin Michaela Christen. An der Fürsorge der Stadt gegenüber den Kindern und Jugendlichen liege es nicht. Schwerin betreut 129 Minderjährige ohne Eltern.
Rostock hat aktuell keine Vermisstenmeldung. Aber das Problem ist dort bekannt. Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke): „Während der Hochphase der Transitbewegungen nach Skandinavien waren zwischenzeitlich bis zu 30 Prozent unbekannte Abgänge zu verzeichnen.“ Er geht davon aus, dass die Kinder und Jugendlichen sich aus den Einrichtungen entfernt haben, um ihr Ziel in Skandinavien zu erreichen.
Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat sechs minderjährige Flüchtlinge als vermisst gemeldet. Dagegen haben die Landkreise Rostock, Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen nach eigenen Angaben keinen Vermisstenfall. Aktuell werden in Mecklenburg-Vorpommern 1030 elternlose Flüchtlingskinder betreut, teilte das Sozialministerium mit.
Einen Überblick über die Zahl der Vermissten hatte man dort allerdings nicht.
Im Landeskriminalamt (LKA) erklärte Michael Schuldt: „Immer wenn Minderjährige als vermisst gemeldet sind , wird eine direkte Gefahr für Leib und Leben angenommen.“ Er schließt nicht aus, dass Pädophile und Kriminelle die Situation nutzen könnten. Hinweise auf Verbrechen gebe es im Zusammenhang mit den im Land verschwundenen Flüchtlingskindern aber bisher nicht. Die Suche der Polizei sei schwierig, weil die Kinder keine sozialen Kontakte in der Region haben, die geprüft werden könnten.
von thvo, erstellt am 17.Dez.2015 | 06:30 Uhr
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