Vater war in Geburtsurkunde d. Kinder nicht eingetragen

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Die Lebensgeschichte der ausgelöschten Familie R.

Die Wahnsinnstat von Niederösterreich: Martina R. erschoss alle Menschen, die sie liebte. Ihre Mutter, ihren Bruder, ihre drei Kinder. Und richtete sich danach selbst. Die „Krone“ recherchierte die Lebensgeschichte der Familie.

Das einstöckige Gebäude am Rande von Schildberg sieht aus wie Hunderte andere in der Umgebung. Nicht heruntergekommen, nicht hübsch. Unauffällig halt. Eher unauffällig sei auch, erzählen Dorfbewohner, die Familie gewesen, die im April 2015 hier eingezogen war. Mathilde R. (59), ihr Sohn Peter (41), Tochter Martina (35) und deren drei Kinder: Sebastian (10), Fabian (9), Michelle (7).

„Wollten nicht mit uns reden“

„Sie wollten halt nicht mit uns reden, das kam uns ein wenig seltsam vor.“ Aber nie wäre ein lautes Wort aus dem Haus mit der Nummer 14 gedrungen. Dann, am vergangenen Donnerstag, plötzlich Polizisten auf dem Grundstück, und bald schon die entsetzliche Meldung: Martina R. hat ihre ganze Familie und sich selbst gerichtet, mit einer Walther- PK- Pistole.

Die Frau dürfte die fünf Morde bereits in der Nacht vom 20. auf den 21. November begangen haben. Der Zeitpunkt ihres Suizids: derzeit noch unklar.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

59- Jährige gesundheitlich schwer angeschlagen

Was geschah in den Wochen vor der Wahnsinnstat? Bei Mathilde R., seit Jahren infolge von zwei Herzinfarkten gesundheitlich schwer angeschlagen, war im Oktober Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden. Am 19. November, einem Samstag, wurde sie nach einem Spitalsaufenthalt in häusliche Pflege entlassen. Die Familie bunkerte sich danach wieder einmal daheim ein.

Bloß am Sonntag fuhr Peter R. kurz nach Neulengbach, um in einem China- Lokal Essen zu holen: Frühlingsrollen, Ente, Hühnergerichte, Eierreis, gebratene Nudeln, Lachs- Sushi. Das letzte Abendmahl …

Foto: Andi Schiel

Kinder in Schule „vorübergehend“ abgemeldet

Der Mann, seine Mutter, die drei Kinder starben durch Kopfschüsse. In ihren Betten. Im Schlaf. Wie lange lebte die Täterin danach neben den Leichen? Stunden? Tage? Am Montag, dem 21. November, meldete sie in der Volksschule Böheimkirchen jedenfalls die zwei Söhne und die Tochter „vorübergehend“ vom Unterricht ab, mit der Begründung: „Ihre Oma ist gestorben.“

Die R.s: Wer waren sie? Was ist ihre Geschichte? Fragen, auf die es nur lückenhaft Antworten gibt. 1996 bezog Mathilde R. mit der damals 15- jährigen Martina und dem 21- jährigen Peter einen Bungalow in Kirchstetten, auf Miete. Der Vater? „Den gab es nicht“, sagen ehemalige Nachbarn und berichten Ähnliches wie die Menschen in Schildberg: „Die Familie suchte keinen Kontakt zu uns.“ Doch ihr Garten sei gepflegt gewesen, das Innere des Hauses ebenso: „Das sahen wir, wenn wir durch die Fenster in die Räume schauten.“

„Nie ein Mann an Martinas Seite“

Verwunderung im Ort, als Martina R. 2006 Sebastian und 2007 Fabian zur Welt brachte: „Denn es war nie ein Mann an ihrer Seite. Auch nicht vor und nach der Geburt von Michelle.“

„Als ich ihr zu ihrem Nachwuchs gratulieren wollte“, so Johann Dill, der frühere Bürgermeister der Gemeinde, „und wenn Sozialarbeiterinnen bei ihr anklopften, um sich zu erkundigen, ob sie Hilfe benötigte, öffnete sie die Türe bloß einen Spalt breit und meinte immer, sie käme gut ohne uns zurecht.“

Der 40-jährige Peter wurde von seiner eigenen Schwester getötet.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER, facebook.com

Das Leben der Familie, wie verlief es weiter? Mathilde R. versorgte die Enkelkinder, während die Tochter und der Sohn ihren Jobs nachgingen. Die Frau: Verkäuferin in einem Baumarkt. Der Mann: IT- Techniker. Im Sommer unternahmen die R.s Flugreisen, nach Italien, Griechenland, in die Türkei. Und führten sonst ein ruhiges Dasein. Machten Spaziergänge mit ihren beiden Hunden. Aßen manchmal, an Sonntagen, in Gasthäusern zu Mittag. Waren viel daheim. Blieben unter sich.

Doch, Martina und Peter R. wurden wegen ihrer „Umgänglichkeit“ von ihren Kollegen geschätzt, aber engere Beziehungen gingen sie zu ihnen nicht ein. Sebastian, Fabian, Michelle: Nie bekamen sie Besuch von anderen Kindern, nie waren sie dabei, wenn ihre Klassenkollegen auf Spielplätzen herumtobten. Auch sie galten als Einzelgänger, irgendwie.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Ehemaliges Gasthaus gekauft

Ende 2013 beschloss die Familie, ein Eigenheim anzuschaffen. Genügend Erspartes für eine Anzahlung war vorhanden. Mathilde, Martina und Peter R. begannen im Internet nach Objekten zu suchen, besichtigten zahlreiche Immobilien. Und dann erfüllten sie sich einen Traum

Bis sie sich im September 2014 in das Anwesen in Schildberg, eine ehemalige Gaststätte mit angeschlossener Frühstückspension, verliebten. Die Liegenschaft schien ihnen ideal. Unten, neben den aufgelassenen Wirtshausräumen, eine Einlegewohnung. Oben: sechs Fremdenzimmer.

Foto: Andi Schiel

„Dass Erneuerungen notwendig waren, schien Martina und Peter R. nicht zu stören“, so der einstige Besitzer: „Die Frau sagte, sie wäre gelernte Maler- und Anstreicherin. Der Mann sprach davon, dass er früher Tischler gewesen sei. Die beiden wollten also die Renovierungsarbeiten selbst vornehmen.“ Es folgten lange Verhandlungen über den Kaufpreis. Als er fix war 165.000 Euro , dauerte es noch eine Weile, bis die Familie einen Kredit bekam.

In dem Übernahmevertrag waren zunächst die Geschwister angeführt, als Ehepaar am Ende lautete er bloß auf Peter R. Am 6. März 2015 wurden die Papiere unterzeichnet, einen Monat später zog die Familie in das Haus. Mathilde R. ins Erdgeschoß; die Tochter, der Sohn und die drei Kinder in den ersten Stock. Zu Umbauarbeiten an dem Gebäude kam es nicht mehr. Vielleicht, weil die Großmutter zunehmend gebrechlicher wurde; vielleicht, weil es an Geld fehlte; vielleicht, weil es andere Probleme gab.

„Wir kommen bald wieder“

„Vor ungefähr einem Monat noch“, erzählt Jian Miao, die Besitzerin jenes China- Restaurants, aus dem der IT- Techniker am 20. November Speisen geholt hatte, „sind sie alle hier zu Gast gewesen.“ Mathilde, Martina, Peter, Sebastian, Fabian und Michelle R. Sie konsumierten ausgiebig, sprachen fröhlich von einem Urlaub in Österreich, den sie kürzlich unternommen hatten: „Und das Mädchen war so stolz auf ein rosafarbenes Rüschenkleid, das sie zum ersten Mal trug.“ Die Verabschiedung sei „ganz normal“ gewesen: „Die Oma bezahlte die Rechnung und beim Hinausgehen aus dem Lokal sagte sie: ‚Wir kommen bald wieder.'“

Bevor sich Martina R. einen Schuss in den Kopf versetzte, tötete sie auch noch ihre beiden Hunde. Und legte sich dann auf die Leiche ihrer Mutter. Um neben ihr zu sterben. Ein symbolischer Akt? Welche Nachricht wollte die Frau der Außenwelt damit hinterlassen? Was war das Motiv für ihr grauenhaftes Verbrechen? Die Antworten hat sie mit ins Grab genommen.

R.I.P. Verdacht auf PAS-SUIZID – Mord an Kindern – Heftiger Streit um Obsorge – Böheimkirchen

Verdacht auf PAS-Suizid, diesmal in Österreich.

Die Angst vor einem möglichen zukünftigen Sorgerechtsverlust löst bei vielen Menschen bereits einen PAS-Suizid aus, oft kommen noch andere „scheinbar“ ausweglose Situationen hinzu .

Aus meinen persönlichen Kontakten im Sozialmedia, muss ich leider sagen, dass es sich um keine Einzelfälle handelt. Viele Väter in Europa können die Entfremdung zu ihren Kindern nicht verkraften und begehen Suizid, meist jedoch ohne die Kinder mit in den Tod zu reisen.

PAS-Suizid ist ein Tabuthema, die letzte Stufe von Eltern-Kind-Entfremdung ist der Selbstmord.

Österreich ist Spitzenreiter bei der Suizidrate  seit vielen Jahren, vor Deutschland. Das schlechte Familienrechtsgesetz, der alleinigen Obsorge und jahrelanger sinnloser Streit um ein Umgangsrecht oder gemeinsame Obsorge kostet meist zig tausend Euro ohne ein zufriedenstellendes Ergebis.

Lange Gerichtsverfahren gehen an die Schmerzgrenze jedes Vater und jeder Mutter, die pysische Gewalt verkraften sehr viele Elternteile nicht. Oft ist die Situation ausweglos, die Richterinnen und auch Rechtsanwälte ziehen die Verfahren über Jahre in die Länge.
Sorgerechtsverfahren von 5,10 oder bis zum 18. Geburtstag des Kindes sind keine Seltenheit.

Erst vor einiger Zeit  hatte eine Mutter in Deutschland Suizid gemacht, der Gerichtsbeschluss von der Richterin war noch gar nicht da. Die Mutter konnte es nicht verkraften, zukünftig ohne ihren Sohn Leben zu müssen, schrieb sie in einen Abschiedsbrief, der dzt. noch unter Verschluß beim Notar liegt
und erst dem Sohn übermittelt werden darf, wenn er 18 Jahre alt ist.

Durch die langen Verfahren, ohne einer Lösung wo beide Eltern ihren Kindern zu gleichen Teilen zur Verfügung stehen, also der Umgang 50/50 ist, werden einige Eltern regelrecht in den finaziellen Ruin getrieben. Viele Elternteile werden durch die menschenunwürdigen Familienrechtsentscheidungen zu einem  menschlichen Wrack.

Die einzige Lösung wäre hier die automatische Doppelresidenz nach Trennung oder Scheidung OHNE Gerichtsverfahren. Lediglich bei Drogen oder einer Verurteilung mit schwerer Körperverletzung sollte hier der 50/50 Umgang reduziert werden.
Um diesen 50/50 Umgang mit seinen Kindern auch in der Praxis zu garantieren zu können  und eine Umgangsverweigerung zu verhindern, muss eine Eltern-Kind-Entfremdung (Parential Alienation) strafrechtliche Konsequenzen haben, wie es bereits von der FPÖ in einem Entschließungsantrag im Parlament eingebracht wurde.

Link: zum Entschließungsantrag:

Schaffung eines Gesetzes zum Elternentfremdungssyndrom = Parental Alienation Syndrom (PAS) (572/A(E))

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/A/A_00572/index.shtml

Admin Familie & Familienrecht, am 3-12-2016

Artikel des PAS-Suizid mit Mord in Österreich:
>>>

Erbitterter Kampf

Weiteres Motiv: Mordende Mutter stritt um Sorgerecht

6 Tote bei Familientragödie in Böheimkirchen (Bild 1 von 11)

Tatort: Eine Frau (35) löschte mit der Pistole ihrer Mutter (59) die gesamte Familie aus, richtete sich dann selbst. (Foto: Thomas Lenger/Monatsrevue)

Die Ermittlungen nach dem Familiendrama in Böheimkirchen liefern laufend neue Ergebnisse. Wie der „Kurier“ in Erfahrung bringen konnte, war die Mutter, die ihre eigene Familie auslöschte, in einen bösen Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Partner verwickelt.

 Die 35-Jährige galt als Sonderling. Sie dürfte mit der registrierten Walther PKK ihrer Mutter Mathilda R. (59) erst ihre schlafenden Kinder Michelle (7), Fabian (9) und Sebastian (10), dann ihren Bruder Peter und ihre Mama erschossen haben (Foto: Thomas Lenger/Monatsrevue)
Die 35-Jährige galt als Sonderling. Sie dürfte mit der registrierten Walther PKK ihrer Mutter Mathilda R. (59) erst ihre schlafenden Kinder Michelle (7), Fabian (9) und Sebastian (10), dann ihren Bruder Peter und ihre Mama erschossen haben                       (Foto: Thomas Lenger/Monatsrevue)

Neben der Krebsdiagnose ihrer Mutter könnte auch der erbitterte Sorgerechtsstreit um ihre Kinder die 35-Jährige zu ihrer Wahnsinnstat getrieben haben. In ihrem Wohnhaus in Schildberg bei Böheimkirchen erschoss Martina R. ihre drei Kinder, ihre Mutter und ihren Bruder, bevor sie sich selbst das Leben nahm.

Wie der „Kurier“berichtet, ging der Tat ein Sorgerechtsstreit mit dem Vater der Kinder voraus, der sich über Jahre hinzog. Am Bezirksgericht Neulengbach stritten die Eltern um die Kinder Michelle (7), Fabian (9) und Sebastian (10). Einigung war keine in Sicht.

Heftiger Streit
Kürzlich soll es im Haus in Böheimkirchen sogar zu einer heftigen verbalen Auseinandersetzung zwischen den Eltern gekommen sein. Der Vater wollte die Kinder sehen, Martina R. soll ihm den Zutritt verweigert haben.

Krebserkrankung, Sorgerechtsstreit, die heftige Auseinandersetzung: All das könnte letztendlich zur Tat geführt haben. Mit der Obduktion der Leichen wurde am Freitag begonnen. Laut Polizei gibt es Anzeichen, dass die Opfer nicht alle zur selben Zeit getötet wurden.

Niederösterreich, 10:14, 03.12.2016

http://www.heute.at/news/oesterreich/noe/chronik/Weiteres-Motiv-Mordende-Mutter-stritt-um-Sorgerecht;art88128,1376470
Tags: Schildberg – sozialpädiatrischen Zentrum Sonnenschein  – St. Polten – Mutter Martina R – Gasthaus Haiderer