Nach Kindesmissbrauch – Selbstjustiz . . .

Paar soll Verdächtigen getötet haben Grausame Rache für angeblichen Missbrauch

Eschweiler Hat ein Ehepaar mit einem Komplizen einen 29-Jährigen in einen tödlichen Hinterhalt gelockt? Die Staatsanwaltschaft geht von einer Rachetat aus. Einige der drei verhafteten Verdächtigen äußern sich zu den Vorwürfen.

  • Kerzen stehen am Tatort eines Mordes in Eschweiler. Foto: Ralf Roeger/ArchivKerzen stehen am Tatort eines Mordes in Eschweiler. Foto: Ralf Roeger/Archiv

Nach einem mutmaßlichen Rachemord an einem 29-Jährigen haben zwei der drei verhafteten Beschuldigten Teilgeständnisse abgelegt. Das Trio soll den Mann in der vergangenen Woche in Eschweiler getötet haben.

Die Täter seien davon ausgegangen, der 29-Jährige habe der zwölf Jahre alten Tochter des nun verhafteten Ehepaares etwas angetan, hatten verschiedene Medien berichtet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Aachen hatte das Paar einst erfolglos Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

Vorwurf: Gemeinschaftlicher Mord

Sowohl der mutmaßliche Komplize des Ehepaares als auch die Ehefrau hätten sich zu den Vorwürfen eingelassen, sagte Staatsanwalt Jost Schützeberg am Freitag. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen.

Daraufhin soll die Frau den 29-Jährigen in sozialen Netzwerken ausfindig gemacht und ihm Interesse an einer Liebesbeziehung vorgetäuscht haben. So sei es zu einem Treffen gekommen, das zum Hinterhalt für den 29-Jährigen wurde.

Weiterer Fall von Selbstjustiz

Das Ehepaar und der Helfer sollen ihn mit einem „Totschläger“ und einem Messer ermordet haben, so der Verdacht. Der Mann starb noch am Tatort. Das Trio wurden am Dienstag festgenommen.

Zuletzt hatte im Juni 2014 ein Fall von Selbstjustiz in Deutschland für Schlagzeilen gesorgt. Damals wurde ein 27 Jahre alter Mann im badischen Neuenburg am Rhein erstochen.

Ein 17-Jähriger gestand die Tat und gab als Motiv an, der Getötete habe seine Schwester vergewaltigt. Auch der Vater des Jugendlichen und ein Freund sollen an dem Messerangriff beteiligt gewesen sein.
Von dpa.

Ruhr Nachrichten  – ‎21.08.2015‎

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