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Festnahme im Landkreis Limburg-WeilburgErmittler sprengen Kinderporno-Plattform mit 90.000 Mitgliedern

Bei ihren Ermittlungen im Darknet stießen die Beamten auf Aufnahmen schwersten sexuellen Missbrauchs. Auch Fotos von Kleinkindern waren dabei, zudem Bilder von sexuellen Gewalthandlungen gegen Kinder, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag mitteilte.
Hauptverdächtiger in Untersuchungshaft
Die Plattform namens „Elysium“ hatte demnach mehr als 87.000 Mitglieder. Der mutmaßliche Betreiber, ein 39-Jähriger aus dem Kreis Limburg-Weilburg, sei bereits Mitte Juni festgenommen worden, hieß es in der Mitteilung. Er sitzt in Untersuchungshaft. Als Administrator der Plattform soll er maßgeblich für die Bereitstellung der technischen Infrastruktur verantwortlich gewesen sein. Er steht unter dem dringenden Tatverdacht der bandenmäßigen Verbreitung von kinderpornografischen Schriften.
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Darknet
Das „Darknet“ (Englisch: dunkles Netz) ist ein abgeschotteter Teil im weltweiten Internet und nach Einschätzung von Fachleuten stark gewachsen. Es ist eine Art virtuelles Hinterzimmer für Eingeweihte, das anders gebaut ist als das offene Internet und nicht über herkömmliche Suchmaschinen zugänglich ist. Durch Weiterleitung über mehrere Knoten im Netz ist der Ursprung von Daten nicht mehr nachvollziehbar. Notwendig ist eine Verschlüsselungssoftware.
Ende der weiteren Informationen
Weitere Mitglieder und Verantwortliche der Plattform wurden ebenfalls festgenommen – vor allem in Deutschland und in Österreich, wie die Generalstaatsanwaltschaft berichtete. Weitere Details wollen das BKA in Wiesbaden sowie das österreichische BKA in Wien an diesem Freitag zeitgleich auf zwei Pressekonferenzen bekanntgeben.
Über das Darknet tauschten die Mitglieder der Plattform den Angaben zufolge weltweit kinderpornografische Bild- und Videodateien aus oder verabredeten sich zum sexuellen Missbrauch von Kindern. Die Plattform bestand seit Ende 2016 und war nur über das Darknet zugänglich.
Die Ermittlungen gegen die Plattform wurden von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) in Gießen geführt, die zur Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gehört. Die vom Land Hessen 2010 eingerichtete ZIT war die erste Staatsanwaltschaft, die sich bundesweit gezielt mit der Internetkriminalität beschäftigte. Die ZIT gilt auch als erster Ansprechpartner für das BKA bei der Aufnahme von Ermittlungen im Bereich der Kinderpornografie.
Sendung: hr-iNFO, 06.07.2017, 10.00 Uhr
Europol hat Beweisstücke von schweren Fällen von Kindermissbrauch online veröffentlicht und Bürger in ganz Europa zur Mithilfe bei den Ermittlungen aufgerufen.
Scheinbar harmlose Objekte wie eine Shampoo-Flasche, eine Plastiktüte oder ein Stück Tapete könnten zum entscheidenden Tipp führen, betonte die europäische Polizeibehörde in der Nacht zum Donnerstag in Den Haag. Auf der Europol-Website werden 20 Objekte gezeigt, die im Hintergrund von Videos oder Fotos mit Kinderpornografie entdeckt worden waren.
Kleinste Hinweise könnten manchmal einen Fall lösen, teilte Europol mit. Wenn ein Gegenstand erkannt werde, könnten womöglich Kinder gerettet werden. Erst kürzlich wurden nach Hinweisen zu Lebensmittelverpackungen und Mülleimern im Hintergrund von Fotos zwei Opfer identifiziert, wie Europol mitteilte.
Donnerstag, 06.07.2017, 12:12
http://www.focus.de/panorama/videos/bilder-veroeffentlicht-europol-sucht-hinweise-zu-kinderporno-faellen_id_7206500.html
Tags: Pädo – Kindesmissbrauch