+++ Polizeiskandal +++ Beweismaterial von Pädo-Netzwerk verschwunden!

Unfassbare Schlamperei

Polizei verliert Beweise nach Missbrauchsfällen

Bei den Ermittlungen rund um Dutzende Fälle von Kindesmissbrauch auf einem deutschen Campingplatz sind wichtige Beweismittel einfach verschwunden. Ein Koffer, der 155 CDs und DVDs mit möglicherweise kinderpornografischem Inhalt enthielt, wurde offenbar verschlampt. Auf dem Campingplatz „Eichwald“ in Lügde in Nordrhein-Westfalen sollen sich drei Verdächtige an mindestens 31 minderjährigen Opfern vergangen haben – diese Zahl könnte allerdings noch steigen.

Über Jahre hinweg sollen ein 56-Jähriger und zwei weitere Verdächtige Dutzende Kinder missbraucht haben. Die Opfer waren zwischen vier und 13 Jahre alt. Als der Fall publik wurde, wurden nach und nach immer mehr Betroffene bekannt – die Anzahl könnte allerdings noch weiter steigen.

Nun lässt ein handfester Polizeiskandal in Verbindung mit der Causa die Wogen hochgehen: Es wurde bekannt, dass der Exekutive ein Koffer mit Beweismaterial aus einem Büro abhandengekommen war. Der vermutete brisante Inhalt: Kinderpornografie. Nur drei Datenträger konnten von der Polizei vor dem Verschwinden des Koffers ausgewertet werden. „Man muss hier klar von Polizeiversagen sprechen“, kommentierte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul die Schlamperei laut der Münchner Zeitung „tz“. Der größte Teil des Filmmaterials im Umfang von 15 Terabyte sei von der Polizei aber bereits gesichert worden.

Das ist nicht das einzige Debakel bei den Ermittlungen: „Auch bei der Auswertung ist es zu schweren handwerklichen Fehlern gekommen“, berichtete Reul. „Solche Fehler dürfen auf keinen Fall passieren. Den Opfern und deren Familien kann ich nur sagen, dass es mir unendlich leidtut. Ich bitte vielmals um Entschuldigung“, wird der Landesinnenminister von „Bild“ zitiert.

Raum, in dem Beweise lagen, war nicht gesichert
Der Koffer war am 20. Dezember zuletzt gesehen worden, am 30. Jänner fiel sein Verschwinden erst auf. Der Raum, wo er
sich befunden hatte, sei laut Reul nicht gesichert gewesen. Sonderermittler vom Landeskriminalamt sollen nun herausfinden, wie es zu dazu kommen konnte.

Es ist nicht die erste Behördenpanne, die im Zusammenhang mit den tragischen Fällen für Entsetzen sorgt. Auch das Jugendamt musste Fehler eingestehen: „Ein leitender Mitarbeiter hat die Akte des Mädchens, das in Obhut des Tatverdächtigen war, nachträglich manipuliert“, berichtete Landrat Tjark Bartels. Außerdem war das Jugendamt Hinweisen auf sexuellen Missbrauch im Jahr 2016 nicht nachgekommen.

22-2-2019 11:18
https://www.krone.at/1868997

 

2.Artikel

Der Fall LügdeMissbrauch auf Campingplatz: „Der Täter hätte viel früher gestoppt werden können“

Mindestens 29 Kinder über einen Zeitraum von zehn Jahren: Der Missbrauchsfall von Lügde erschüttert die Republik. Andreas V. und zwei weitere mutmaßliche Täter sollen sich auf dem Campingplatz tausendfach an den Kindern vergangen haben. Bei stern TV sprachen der Vater von zwei Missbrauchsopfern und eine Täter-Expertin über den Fall.

Lügde

©Guido Kirchner/ Picture Alliance

Auf diesem Campingplatz in Lügde im Kreis Lippe waren Kinder für Pornodrehs missbraucht worden. Drei Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

Der Fall erschüttert ganz Deutschland: So viele Jahre, so viele Kinder – und das unentdeckt von Polizei und Behörden. Nach dem jahrelangen Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde in Nordrhein-Westfalen wurde die Zahl der bekannten Opfer noch einmal nach oben korrigiert, von 23 auf 29. So viele Kinder zwischen vier und 13 Jahren sollen von den Verdächtigen drei Männern in den zurückliegenden zehn Jahren in eine Hütte auf dem Campingplatz gelockt worden sein, wo sie sich an ihnen vergingen und sogar auch Foto- Filmaufnahmen davon machten. Mittlerweile spricht die Polizei von einem mehr als tausendfachen Missbrauch.

„Es gibt kein klares Erkennungszeichen für diese Täter“
Können Eltern ihre Kinder dennoch schützen?

Inzwischen ermittelt das Polizeipräsidium Bielefeld gegen die örtliche Polizei und das zuständige Jugendamt. Den Opfern ist damit freilich nicht geholfen. Welche Möglichkeiten haben Eltern also selbst, ihre Kinder vor Übergriffen durch Fremde zu beschützen? Und welches psychologische Profil zeichnet den mutmaßlichen Haupttäter Andreas V. aus? Darüber sprach Steffen Hallaschka live in der Sendung mit  am Mittwochabend mit Familienvater und Missbrauchsopfer Jens Ruzsitska  und der Psychologin und Täter-Profilerin Lydia Benecke: „Es gibt kein klares Erkennungszeichen für diese Täter“, so die Psychotherapeutin. Dennoch konnte Lydia Benecke auf häufige Strategien hinweisen, bei denen Eltern hellhörig werden sollten.

Kindesmissbrauch auf Campingplatz: Expertin Lydia Benecke: "Es gibt kein klares Erkennungszeichen für diese Täter"

Kindesmissbrauch auf Campingplatz
Expertin Lydia Benecke: „Es gibt kein klares Erkennungszeichen für diese Täter“

Video – Missbrauchsfall von Lügde – Kriminalpsychologin Lydia Benecke und Jens Ruzsitska im Talk

„Der hat den Kindern zwischen die Beine gefasst. Ich habe gesagt: Der ist nicht normal !“

Dabei waren die Polizei Lippe schon 2016 auf mögliche Vorgänge bei dem mutmaßlichen Haupttäter Andreas V. (56) hingewiesen worden. Er hatte auch Kontakt zu den Töchtern von Jens Ruzsitska, den stern TV auf dem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen getroffen hat. Ruzsitska berichtet vom Vorgehen von Andreas V. Der mutmaßliche Kinderschänder habe eine perfide Strategie gehabt: Offenbar setzte er seine Pflegetochter als Lockvogel ein, um andere Kinder und deren Eltern kennen zu lernen. So war es ihm möglich mit den Kindern schwimmen zu gehen und an Geburtstagen teilzunehmen. Bei einem dieser Geburtstage lernte Andreas V. die Töchter von Jens Ruzsitska kennen. „Er hat auch mit den Kindern rumgetollt und hatte immer die Angewohnheit, wenn er sie hochgenommen hat, nicht wie ein normaler Mensch unter den Achseln oder an den Hüften anzufassen, sondern immer im Griff zwischen die Beine. Und da hab ich ihm schon gesagt, dass er in meinen Augen pädophil sei“, erzählt der Familienvater. „Als er dann meine Tochter nochmal hochnahm, sie sich auf die Schultern setzte und zu ihr sagte, sie möge den Rock da wegnehmen, hab ich ihn gefragt, warum sie bitteschön den Rock da wegnehmen soll. Und dann meinte er: Er hat gerne kleine, feuchte Mösen am Hals. Dann habe ich Rot gesehen und zugeschlagen!“ Er habe in dem Fall so extrem reagiert, weil er selbst als Kind von einem Mann sexuell missbraucht worden sei.

Nach dem Vorfall auf dem Kindergeburtstag verbot Jens Ruzsitska seinen Töchtern jeglichen Kontakt zu Andreas V. und rief die Behörden an. Er teilte ihnen mit, dass er den Dauercamper für pädophil halte. „Die haben mich etwa drei Tage später zurückgerufen und meinten zu mir, alles sei in bester Ordnung Jugendamt war da, wir von der Polizei waren da, alles in Ordnung. Da ist nichts festzustellen‘.“ Obwohl er die Behörden informierte, fühlt sich Jens Ruzsitska schuldig. Er frage sich immer wieder, ob er alles in seinen Möglichkeiten stehende unternommen hätte.

Jugendamt kontrollierte regelmäßig mit dem Ergebnis: ‚Alles in Ordnung‘

Vor einer Woche dann die erschreckende Meldung: Die Polizei teilte mit, dass sie Andreas V. und zwei weitere Männer festgenommen habe. Der Grund: Neue Aussagen von betroffenen Kindern und einer Mutter. Bei Durchsuchungen stellten die Beamten Computer, Handys, Festplatten und CDs sicher – insgesamt mehr als 13.000 Dateien mit kinderpornographischem Inhalt. „Der erste nachweisbare Fall schweren sexuellen Missbrauchs erfolgte bereits 2008 an einer 8-Jährigen“, so Ermittlungsleiter Gunnar Weiß. Jens Ruzsitska bezweifelt, dass davon auf dem Campingplatz jahrelang niemand etwas mitbekommen haben will. Ein Camping-Nachbar berichtet, er habe selbst ebenfalls die Polizei und das Jugendamt alarmiert. „Das Jugendamt war wenigstens ein, zwei Mal im Monat hier. In Form einer jungen Frau, die kontrolliert hat.“, so der Mann. „Die war regelmäßig hier. Und die sagt immer: ‚Es ist alles in Ordnung‘? Nein, nein, nein.“

Inzwischen bezog Tjark Bartels, der Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont, stellvertretend für das Jugendamt Stellung, er sagte: „Das Bild aus dem gesamten Umfeld des Mannes – auch aus der Nachbarschaft, er hat da ja Jahrzehnte lang gelebt – war: Der kümmert sich, der ist da, der ist präsent, der ist sozial wunderbar eingebunden. Das ist das Bild, das nicht nur wir hatten, sondern alle Beteiligten. Das war fatal falsch, aber das ist das Bild, aufgrund dessen diese Entscheidung gefallen ist.“

 

https://www.stern.de/tv/missbrauch-auf-campingplatz-in-luegde–wie-eltern-ihre-kinder-vor-uebergriffen-schuetzen-koennen-8566324.html
Tags: Kinderporno – Pädophilennetzwerk – Missbrauch mit dem Missbrauch – Täterschutz – Kindeswohlgefährdung – police scandal +++ evidence of pedo network- It is about a thousand times child abuse within 10 years at present 31 children (number rising) between four and 13 years. –
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Kinderstrich in Wien-Landstraße – 9 Pädophile von Security in Tatverdacht!

Nein, diesmal ist es nicht der Kinderschänder Dutroux , welcher kleine Kinder am 
Busbahnhof-Landstrabe (Wienmitte) anbietet und Kinderhandel mit Pädophile in Wien macht.

Die Aussage der Staatsanwaltschaft ist für mich nicht nachvollziehbar.
>>>
Wenn z.B. ein 9 jähriges Mädchen am Babystrich sagt, ich bin 18 Jahre und möchte für Sex Geld haben, dann besteht für die pädophilen Kinderfi**** keine neuerliche Tatbegehungsgefahr und sie müssen nicht in U-Haft genommen werden?

Sowohl für den Kinderhändler z.B. Marc Dutroux, als auch für den pädophilen Straftäter in Wien besteht für mich erneute  Tatbegehungsgefahr und beide sind Täter.

Wo ist der Kinderschutz bei der Staatsanwaltschaft Wien?

Persönliche Meinung von Admin Familie Familienrecht,
am 22-11-2016

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Wien: 13-Jährige von neun Securitys missbraucht

Neun Security-Mitarbeiter des Einkaufszentrum The Mall im Wiener Bezirk Landstraße stehen derzeit wegen des sexuellen Missbrauchs eines erst 13-jährigen Mädchens unter Tatverdacht. Zu den Vorfällen sei es seit August gekommen, heißt es seitens der Polizei. Die neun Männer wurden auf freiem Fuß angezeigt.

Wie Polizeisprecher Patrick Maierhofer Dienstagmittag gegenüber krone.at bestätigte, sei der Fall nach einem Spitalsbesuch des jungen Mädchens ins Rollen gekommen. Die 13-Jährige habe sich dort den behandelnden Medizinern anvertraut.

Der erste Kontakt mit den neun Männern habe dem Sprecher zufolge im Wiener Einkaufszentrum The Mall stattgefunden, alle seien dort als Security-Mitarbeiter beschäftigt gewesen. Seit August sei es dann immer wieder zu sexuellen Handlungen zwischen der 13-Jährigen und den neun Männern gekommen, so der derzeitige Ermittlungsstand. „Ob es womöglich noch mehr Verdächtige gibt, werden die weiteren Erhebungen zeigen“, so der Sprecher.

 „In einer ersten Befragung gaben die Verdächtigen an, dass sich das Mädchen als19- bzw. 20-Jährige ausgegeben hat. Dass sie erst 13 Jahre alt war, wollen sie nicht gewusst haben“, so Maierhofer gegenüber krone.at. Immer wieder sei es zu Treffen gekommen und dabei auch zu sexuellem Kontakt. Diese hätten entweder im Einkaufszentrum selbst oder in der unmittelbaren Umgebung stattgefunden, so der Sprecher weiter.
The Mall in Wien-Landstraße (Bild: stadt-wien.at)
The Mall in Wien-Landstraße
Foto: stadt-wien.at

„Sexueller Kontakt auf freiwilliger Basis“

Wichtig jedoch: „Die Treffen und der sexuelle Kontakt zwischen den insgesamt zehn Beteiligten soll auf freiwilliger Basis passiert sein“, berichtet Maierhofer.
„In der Erstbefragung hat das Mädchen das auch bestätigt und überdies auch noch angegeben, dafür Geld erhalten zu haben. Dies wurde auch seitens der neun Verdächtigen in deren Befragung bestätigt.“

Die Security-Mitarbeiter wurden vorläufig auf freiem Fuß angezeigt. Die Begründung: „Derzeit wird auch seitens der Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass das Mädchen ihnen gegenüber tatsächlich angegeben hat, dass sie volljährig ist. Sie wurden daher nicht in Haft genommen. Dennoch besteht gegen die neun Verdächtigen jetzt natürlich eine Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs Unmündiger, da das Mädchen erst 13 Jahre alt ist“, erklärt Maierhofer. Die Schuldfrage müsse das Gericht feststellen. „Die Ermittlungen in dem Fall laufen jedenfalls auf Hochtouren.“

Geschäftsführung trennte sich von Security-Firma

Seitens der Geschäftsführung des Einkaufszentrums wurden bereits Maßnahmen ergriffen. Man bedauere den Vorfall zutiefst, heißt es in einem offiziellen Statement. Man habe sich gleich nach Bekanntwerden des Vorfalls von der Security-Firma getrennt.

22.11.2016, 12:58
http://www.krone.at/oesterreich/wien-13-jaehrige-von-neun-securitys-missbraucht-in-einkaufszentrum-story-540458
Tags: Kinderstrich – Prostitution –  Pädophile –  Kindeswohlgefährdung 

Kinderschänder – Marc Dutroux: Belgiens «Monster» wird 60

Marc Dutroux: Belgiens «Monster» wird 60

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Der belgische Sexualstraftäter und Mörder Marc Dutroux sitzt längst hinter Gittern. Lebenslänglich. In Vergessenheit ist er dennoch nicht geraten – der Fall beschäftigt das Land noch immer. Heute, am 6. November 2016, feiert er seinen 60. Geburtstag.

Am 6. November 1956 kam Marc Dutroux in Elsene in der Region Brüssel zur Welt. Seine Eltern waren beide Lehrer. Aufgewachsen ist er mit drei jüngeren Brüder und einer jüngeren Schwester im damaligen Belgisch-Kongo, bis die Familie nach der Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonie 1960 nach Belgien zog. Gewalt war offenbar schon in Dutroux‘ Kindheit sehr präsent – sein Vater schlug ihn und den Rest der Familie oft wegen Kleinigkeiten. Marc Dutroux fiel schliesslisch bereits als Neunjähriger in der Schule als Schläger auf, nur wenig später verkaufte er ausserdem gestohlene Mofas und pornographische Bilder.

1971 verbrachte Dutroux‘ Vater mehrere Monate unfreiwilllig in einer Klinik, dann liess er sich von seiner Frau scheiden, weil er sie für seinen Klinikaufenthalt verantwortlich machte. Daraufhin übernahm Marc Dutroux immer mehr die Rolle eines herrschsüchtigen, gefühlskalten Familientyrannen und schlug auch seine Mutter und seine Geschwister, bis er einige Monate nach der Scheidung seiner Eltern im Alter von 16 Jahren sein Zuhause verliess.

1976 heiratete er seine erste Frau, mit der er ein Kind hatte – nach wiederholter Gewalt kam es 1983 zur Scheidung. Zu dieser Zeit hatte Dutroux bereits eine Affäre mit seiner späteren Komplizin Michelle Martin, mit der er drei eigene Kinder hat.

Zahlreiche Justiz-Pannen

1984 fand man nahe Brüssel die Leiche einer jungen Frau, mit der Dutroux später in Verbindung gebracht wurde, da Zeugen von einem «Marc aus Charleroi» berichteten, mit dem das Opfer bekannt gewesen sei, jedoch blieb der Fall ungeklärt. Zwei Jahre später wurde Dutroux mit seiner Lebensgefährtin Michelle Martin wegen Entführung und Missbrauchs von fünf jungen Frauen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren verhaftet. 1989 wurde Dutroux daraufhin zu 13 Jahren und sechs Monaten Freiheitsentzug verurteilt, Michelle Martin zu fünf Jahren. Im gleichen Jahr heirateten die beiden im Gefängnis. 1992 wurde Dutroux begnadigt, nachdem er drei Jahre im Gefängnis verbracht hatte. Seine Mutter sprach sich in einem Brief an den Gefängnisdirektor dagegen aus. Auch Experten hatten vor dem Mann gewarnt. Sie alle sollten Recht behalten.

Dutroux führte seine Gräueltaten fort: Sechs Mädchen und junge Frauen hatte der Belgier Dutroux in den 90er Jahren bei Charleroi entführt, in einem Kellerverlies gefoltert und vergewaltigt. Vier von ihnen starben. Vor zwanzig Jahren, am 13. August 1996, wird der Mann verhaftet. Belgien ist noch immer mit der Bewältigung des Falls beschäftigt.

Dabei ist auch das Urteil gegen Dutroux schon mehr als ein Jahrzehnt her. 2004 bekommt der 60-jährige eine lebenslange Freiheitsstrafe. Immer wieder versucht er, vorzeitig entlassen zu werden. Bislang vergeblich. Seine Komplizin und Ex-Frau ist mittlerweile frei.

Diese Mordfälle sind nach wie vor ungelöst

Zeugen sterben unter mysteriösen Umständen

Später, nach seiner Verhaftung, gelingt ihm bei einem Gerichtstermin für ein paar Stunden die Flucht. In der Verhandlung gesteht Dutroux nur, was ihm auch nachgewiesen wird. Der Journalist Piet Eekman recherchiert in der ZDF-Reportage «Die Spur der Kinderschänder», dass mehr als zwanzig Zeugen unter mysteriösen Umständen gestorben sind. Verschwörungstheorien lassen da nicht lange auf sich warten.

Bis heute werden immer wieder neue Schauergeschichten erzählt. Anlässlich des Jahrestags der Festnahme am 13. August 2016 führt das Magazin der belgischen Tageszeitung «Le Soir» ein Interview mit dem ehemaligen Anwalt des Sexualstraftäters. Der Jurist will wissen: eine unterirdische Kolonie entführter Kinder – das sei die Idee von Dutroux gewesen.

In Belgien wird die Affäre zu einer der «dunklen Episoden der jüngeren Geschichte» gezählt, wie etwa die Nachrichtenagentur Belga schreibt. Dieses «Dunkle» reizt aber nicht nur die Medien – die belgische Auseinandersetzung findet längst auch im Serienprogramm und auf der Bühne statt.

Eine gruselige Geschichte eines Sexualstraftäters, der Nachbarn in Schrecken versetzt und Ermittler an ihre Grenzen bringt, können sich die Belgier zu Hause im Fernsehen anschauen. Die Macher der von Kritikern gelobten Serie «Ennemi public» – Staatsfeind – des Senders RTBF haben sich von dem Fall Dutroux inspirieren lassen.

Eine ungewöhnliche Form der Auseinandersetzung, mit der er sich nicht nur Freunde machte, fand der Schweizer Theater-Regisseur Milo Rau. Er inszenierte die Geschichte von Dutroux im Mai für ein Festival in Brüssel – seine Schauspieler: bis auf einen Erwachsenen ausschliesslich Kinder.

05.11.2016 – 23:45, cor/dpa

https://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/2016/11/2/der-belgische-Sexualstraftaeter-und-Moerder-Marc-Dutroux-wird-60.html

 

„Sadistische Arschlöcher“ – Pädos – Kindesmissbrauch – Sexualisierte Gewalt

„Maischberger“-Talk über Kindesmissbrauch

Wer sind die „sadistischen Arschlöcher“ ?"Maischberger" über Kindesmissbrauch: Wer sind die "sadistischen Arschlöcher"?. "Maischerberger"-Talk zum Thema Kinderhandel und Kindesmissbrauch. (Quelle: WDR; Max Kohr)

„Maischerberger“-Talk zum Thema Kinderhandel und Kindesmissbrauch. (Quelle: WDR; Max Kohr)

Eine Talkshow ohne Zoff – das gibt es im deutschen Fernsehen kaum. Gestern lag es am Thema, das die fünf bedrückten Gäste von Sandra Maischberger diskutierten: „Sexobjekt Kind: Kampf gegen organisierten Missbrauch“.

Wer sind die „sadistischen Arschlöcher“, die sich vernetzen, um gemeinsam Kinder zu missbrauchen, fragt Andreas Huckele, Missbrauchsopfer der Odenwaldschule. Im vorausgegangenen Film „Operation Zucker. Jagdgesellschaft“ des ARD-Themenabends sind es ein Staatssekretär, ein Bauunternehmer, ein Verfassungsschützer, ein Arzt, ein Künstler.

Die Cliquen einflussreicher Männer

Gar nicht so unrealistisch, stellt der ehemalige Kriminalhauptkommissar Manfred Paulus klar. Es seien nicht zwangsläufig Pädophile, sondern hochgradig organisierte Cliquen einflussreicher Männer, die Babys und Kinder beispielsweise in Tschechien kauften. Die unregistrierten Kinder würden jemandem anvertraut, der sie abrichte und zu den Männergesellschaften bringe. Selbst eigene Kinder würden missbraucht.

Die Pädophilen unter ihnen würden ihre Orientierung schon in der Jugend entdecken. Schon früh suchten sie Schutz vor Enttarnung, so Paulus. “Und der beste Schutz ist gesellschaftliche Achtung. Viele der Täter machen Karriere. Wer in der Kirche in der ersten Reihe sitzt, ist unauffälliger als der, der die Kirche nur von außen kennt”, erklärte Paulus.

+++ Faktencheck: Kinderhandel in Deutschland – niemand weiß, wie viele Opfer es gibt +++

Bewährte Experten

Maischbergers Gäste tauchten in den letzten Jahren immer wieder als Experten bei Missbrauchsskandalen auf: Julia von Weiler, Psychologin der KinderschutzorganisationInnocence in Danger„, Johannes-Wilhelm Rörig, Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung, Manfred Paulus, ehemaliger Kriminalhauptkommissar, Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen und Andreas Huckele, Missbrauchsbetroffener.

Es sind einige Skandale, auf die diese Runde zurückschaut: Odenwaldschule, Edathy-Affäre, der Fall Dutroux, Missbrauch in den Kirchen, jüngst bei den Regensburger Domspatzen.

Kinder werden mit Drogen und Folter gefügig gemacht

Die Ermittler wissen einiges über die Täter, trotzdem sind sie selten in der Lage, sie zu fassen. Drogen, Medikamente oder Folter würden die Kinder gefügig machen, wissen die Experten. Auf diese Weise würden dissoziative Persönlickeiten erzeugt, die diesen Horror aushalten könnten. Diese Persönlichkeitsstruktur der Opfer mache es allerdings später schwer, verwertbare, glaubhafte Zeugenaussagen zu erhalten, sagte von Weiler. Die Glaubwürdigkeit von Kindern werde generell oft in Zweifel gezogen.

Die Verfahren blieben meist in den Ermittlungen stecken, erklärte Johannes-Wilhelm Rörig. „In den Gerichtssälen tauchen diese Fälle nicht auf“, weiß Gisela Friedrichsen, Gerichtsreporterin des „Spiegel“. Wer sich engagiere, dem werde häufig Hysterie, unsaubere Recherche und ein Tunnelblick unterstellt, so der Konsens der Runde.

Aktionen gegen Kindesmissbrauch

Rörig plädierte dringend für Aussteigerprogramme, um die Betroffenen von den Gruppen abzukoppeln. Paulus fordert schon lange eine Anzeigenpflicht für Missbrauchsfälle, zum Beispiel für Ärzte trotz Schweigepflicht. Huckele will die Verjährungsfristen für Täter abgeschafft sehen und bleibt pessimistisch: „Einem Großteil unserer Politiker sind die Kinder egal.“

Ernüchternd auch Friedrichsens Klarstellung, warum Steuerhinterzieher oft höhere Strafe erhalten als Kinderschänder: „Steuerhinterziehung können Sie berechnen, bei sexuellem Missbrauch müssen Sie sich unendlich Mühe geben.“

„Sexualisierte Gewalt ist ein Grundrisiko einer Kindheit in Deutschland“

Hängen bleiben Sätze wie „wenn Sie davon wach werden, dass der Schulleiter am Penis saugt, ist das ein Schock“. Das sagte Huckele und ergänzte: „Sexualisierte Gewalt als Kind fühlt sich permanent an, als würde es jetzt passieren, unter Umständen für den Rest des Lebens. Sie fühlen sich verlassen – vom Täter und von allen anderen Erwachsenen. Das öffnet die Tür zur Heiligen Dreifaltigkeit des Horrors.“ Die Kinder würden regelrecht einfrieren durch den Schock. Erst nach und nach habe Huckele Worte dafür gefunden, was in der Odenwaldschule sowieso alle wussten.

Erschreckend auch Rörigs Einschätzung: „Sexuelle Gewalt ist derzeit ein Grundrisiko einer Kindheit in Deutschland. Wir wissen, wie wir die Kinder schützen können, tun es aber nicht.“ Oder die Aussage von Julia von Weiler: “Sexualisierte Gewalt macht etwas ganz Perverses mit den Kindern, sie verlieren die paradiesische Naivität. Sie verändert das Leben von jetzt auf gleich, unwiderruflich und für immer.

Sogar Täter im Chat

Ein Chat begleitete Film und Diskussion. Dort meldeten sich sogar Täter zu Wort. Für Experten nicht überraschend: Unverfrorenheit, gute Tarnung und mangelndes Schuldbewusstsein lässt sie so reagieren, erläuterte von Weiler solches Verhalten.

Moderatorin Sandra Maischberger hatte wenig Arbeit mit den Talk-Gästen – denn ihre Wut und Ohnmacht gegenüber dieser Taten einte sie.

Weitere Informationen:

  • kostenfreies Hilfetelefon 0800-2255530

21.01.2016, 07:51 Uhr | mmh, t-online.de

http://www.t-online.de/eltern/familie/id_76696182/-maischberger-ueber-kindesmissbrauch-wer-sind-die-sadistischen-arschloecher-.html
Tags: Pädo – Staatsanwalt – Ärzte – Video -Pädo – sadistische Arschlöcher

 

Johannes-Wilhelm Rörig ist  Missbrauchsbeauftragter  der  Bundesregierung

UBSKM (Unabhängig Beauftragter Sexuellen KindesMissbrauch  genannt – ist das zentrale Informationsportal für das Themenfeld des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Bundesrepublik Deutschland)

Weitere Informationen zum Unabhängigen Beauftragten erhalten Sie hier:
www.beauftragter-missbrauch.de

Dutroux war vermutlich kein Einzeltäter – sondern Teil eines europaweiten Netzwerks

Die verlorenen Kinder

Manuel Schadwald

1993 verschwand in Berlin ein 12-jähriger Junge: Manuel Schadwald. 1996 schockierte der Fall des mehrfachen Kindermörders Marc Dutroux die Welt. Dutroux war vermutlich kein Einzeltäter – sondern Teil eines europaweiten Netzwerks. Ist dem auch Schadwald zum Opfer gefallen? Gemeinsame Recherchen mit der holländischen Zeitung „Algemeen Dagblad“ zufolge kam er auf einer Yacht in Holland ums Leben. Unsere Autoren Dirk Banse und Michael Behrendt verfolgen den Fall seit 18 Jahren

Wenn Jean Lambrecks über die Kindheit seiner Tochter spricht, verschwindet die Traurigkeit aus seinem Gesicht. Dann vergisst er für wenige Momente, was Belgiens bekanntester Verbrecher Marc Dutroux seiner Eefje angetan hat. Erinnert sich, wie liebevoll sie war, als Kind schon, wie spontan, interessiert. Vor allem an Technik und Musik. Ihre Noten waren gut, das Abitur hatte sie ja gerade erst erfolgreich bestanden. Journalistin wollte sie werden, sagt Jean Lambrecks, „sie wollte über andere Menschen berichten“.

Stattdessen wurde über sie berichtet, weltweit. Über das 19-jährige Mädchen, das vergewaltigt, gefesselt und betäubt worden war. Das in eine Plastikfolie eingewickelt und lebendig begraben wurde auf einem Grundstück nahe der trostlosen Stadt Charleroi in der Wallonie, Belgien. Wo man sie schließlich verscharrt unter einem Schuppen fand. Die Traurigkeit ist in das Gesicht des 67-Jährigen längst zurückgekehrt. Er erinnert sich noch genau.

Eefje hatte mit ihrer Freundin An Marchal Urlaub an der belgischen Küste in Westende gemacht. Von einem Ausflug kamen sie nicht zurück. Blieben verschwunden, trotz umfangreicher Suchaktionen. Monate, ein Jahr.

376 Tage später, am 3. September 1996, wurden ihre Leichen ausgegraben. Drei Wochen, nachdem Marc Dutroux in Belgien verhaftet worden war, das Ausmaß seiner Verbrechen langsam offenbar wurde. Zwei weitere Mädchen hatte er vergraben, zwei konnte die Polizei aus einem geheimen Verlies im Keller seines Hauses befreien. Alle Mädchen waren gefoltert und vergewaltigt worden.

Der Skandal um Marc Dutroux erschütterte Belgien in den Neunzigerjahren nachhaltig und sorgte weltweit für Entsetzen. Wie konnte es sein, dass ein polizeibekannter Sexualstraftäter, der wegen Entführung und Missbrauch bereits mehrere Jahre in Haft gesessen hatte, nicht früher gefasst worden war? Wie war ein Mensch zu so grausamen Verbrechen an Kindern in der Lage? 2004 fand schließlich der Prozess statt, Marc Dutroux wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Aber Zweifel begleiteten den Fall weiter. Vor wenigen Wochen erst veröffentlichte die belgische Zeitschrift „Le Soir Magazine“ eine Umfrage zum Fall Dutroux. Das Ergebnis: 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Wahrheit nicht bekannt sei – fast 20 Jahre nach der Verhaftung des Kindermörders. Wurde wirklich alles getan, um den Fall aufzuklären? Gibt es noch weitere Opfer? Und weitere Täter? Fragen, die lauter werden.

Der Mann mit den blassblauen Augen nippt am Rotwein, während er am Kamin eines belgischen Landgasthofs in der Nähe von Hasselt von seiner langen Suche nach der Wahrheit erzählt. Das Essen rührt Jean Lambrecks kaum an. Es fällt ihm an diesem Mai-Abend sichtlich schwer, über all das zu reden. Seine Hand liegt auf der seiner neuen Lebensgefährtin Els Schreurs. Sie beschäftigt sich inzwischen fast genauso intensiv mit dem Fall wie Lambrecks. Als sie sich 2009 kennengelernt haben, war Els Schreurs sofort klar, wie viel Raum der Fall im Leben dieses Mannes einnahm, und vor allem die Hoffnung auf Aufklärung. Ihr ging es bald ähnlich. Der Mörder von Eefje verbüßt eine lebenslange Haftstrafe im Gefängnis, aber Ruhe fanden sie nicht. „Man will uns und die Weltöffentlichkeit glauben lassen, dass Dutroux ein Einzeltäter war. Aber das stimmt nicht. Wir haben sehr viele Hinweise darauf, dass er Teil eines Netzwerkes war, das nicht nur in Belgien existierte.“

Jean Lambrecks und seine Lebensgefährtin tragen fast jeden Tag Informationen zu dem Dutroux-Komplex zusammen, wollen jetzt darüber sprechen. Es gebe zahlreiche Spuren, sagen sie, unter anderem nach Deutschland und in die Niederlande. „Sie werden bis heute von den Behörden vertuscht. Vermutlich deshalb, weil Geheimdienste eine Rolle spielen. Schließlich geht es um Erpressung von einflussreichen Persönlichkeiten mit Kindersex“, sagt Els Schreurs.

Tatsächlich spricht auch Marc Dutroux selbst von kriminellen Strukturen mit Kontakten in hohe Gesellschaftskreise. „Ja, es gibt ein Netzwerk, das sind Schwerverbrecher. Ich stand in Verbindung mit bestimmten Leuten aus dem Netzwerk“, sagte er schon beim Prozess im Jahr 2004. 2012 schrieb der Mörder einen handschriftlichen Brief an den Vater eines des anderen getöteten Mädchen, Julie Lejeune. Auch darin behauptet Dutroux, dass er „auf dem Altar der Interessen der kriminell Unantastbaren“ geopfert werde, die tadellos organisiert seien und über Mittel verfügten, „die königlichen Institutionen“ zu beeinflussen. Zum Fall Eefje schreibt Dutroux dort, dass vonseiten der Justiz alles unternommen worden sei, „damit die Wahrheit nur bei einem Einzeltäter gesucht wurde“.

Wer diese „kriminell Unantastbaren“ waren, das sagt Dutroux bis heute nicht.

Jean Lambrecks und seine Lebensgefährtin glauben dem Mörder seiner Tochter in diesem einen Punkt. „Er war eine Art Händler“, sagt Els Schreurs. Dutroux habe Kontakte ins europäische Ausland. Er sei unter anderem mit einem Pädophilenring in den Niederlanden vernetzt gewesen, der für die Verschleppung von Jungen aus Polen und Deutschland in Kinderbordelle nach Rotterdam und Amsterdam verantwortlich war.

Tatsächlich war Marc Dutroux in den Niederlanden unterwegs, er ist dort mehrfach im Milieu gesehen worden, das bestätigen Augenzeugen. In Amsterdam stand er in Kontakt mit Menschen aus der Szene, verkehrte in den einschlägigen Lokalen. Und in Amsterdam verlieren sich in diesen Jahren auch die Spuren anderer Kinder. Etwa die des seit 1993 vermissten Berliners Manuel Schadwald, einer der bekanntesten Vermisstenfälle der Bundesrepublik.

Es gibt keine Leiche in diesem Fall, es gibt keinen Mörder. Der damals 12-Jährige ist einfach verschwunden. Aber es häufen sich die Hinweise, dass es Zusammenhänge gibt zwischen dem Verschwinden Manuel Schadwalds und dem Tod des belgischen Mädchens Eefje Lambrecks.

„Es gibt Parallelen zwischen dem Tod meiner Tochter und dem Verschwinden des Berliner Jungen. In beiden Fällen ist die ganze Wahrheit bislang nicht bekannt. Irgendjemand hat ein großes Interesse daran, das Ausmaß der Verbrechen zu verschleiern“, sagt Jean Lambrecks in dem Landgasthof an diesem Tag. Immer wieder wird er still. Und schaut lange in das Feuer des Kamins. Er und seine Lebensgefährtin haben sich in den vergangenen Jahren auch intensiv mit dem Fall Schadwald beschäftigt. Zeitungsartikel studiert, Zeugen getroffen, Unterlagen ausgewertet. Jean Lambrecks sagt: „Es gibt mittlerweile genügend Hinweise darauf, dass der Junge in die niederländische Kinderprostitutions-Szene verschleppt wurde.“

Manuel Schadwald verschwand an einem Sonnabend, es war der 24. Juli 1993. Er wollte in ein Freizeitzentrum im Berliner Stadtteil Köpenick, sagte seine Mutter später. Doch dort kam er nie an. Manuel war ein hübscher Junge mit dunklen Haaren und zarten Gesichtszügen. Freunde beschrieben ihn als schüchtern, sensibel und introvertiert. Die Eltern hatten sich früh getrennt, Mitschüler sollen der Polizei später berichtet haben, dass sich die Mutter nicht ausreichend um ihren Sohn gekümmert und ihn manchmal über Nacht allein gelassen habe. Trotzdem war er ein guter Schüler. Er sollte nach der Grundschule auf das Gymnasium wechseln. Aber dann verschwand er.

Vier Jahre später, im November 1997, tauchte der Name des Berliner Jungen plötzlich wieder auf. Ein niederländischer Fernsehsender berichtete von dem Verdacht, dass Manuel Schadwald auf einem Kinderporno-Film zu sehen sei. Die deutschen Medien reagierten sofort, die Öffentlichkeit war schockiert.

Die Berliner Polizei dementierte schnell, dass der Junge auf dem Video Manuel Schadwald gewesen sei. Sie machte allerdings nicht öffentlich, dass es in den Jahren zuvor tatsächlich zahlreiche Hinweise an die Ermittler zu dem Verschwinden des Jungen gegeben hatte. Und dass diese Hinweise auch in die Richtung der Kinderprostitutions-Szene in den Niederlanden deuteten.

So erhielt die Berliner Polizei bereits im Juni 1994 – also nicht einmal ein Jahr nach Manuel Schadwalds Verschwinden – eine wichtige Information. Damals hatte ein Mann bei der Beratungsstelle für schwule und bisexuelle Männer „Mann-O-Meter“ im Berliner Stadtteil Schöneberg angerufen und folgende Nachricht hinterlassen: „Ja, ich möchte meinen Namen nicht nennen. Ich wollte nur sagen, ich hab Beweise, dass der kleine Manuel in Amsterdam, ja in Amsterdam, in Holland, dass der tot ist. Ich hab wirklich Beweise dafür.“ Anschließend erfolgte die Beschreibung eines Mannes. „Wenn ihr ihn habt, habt ihr auch die Leiche von Manuel in Amsterdam.“

Das Originalband übergaben die Aktivisten am selben Tag der Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes Berlin. Die Berliner Polizei reagierte auch prompt. Sie stellte ein Ermittlungsersuchen nach Amsterdam und fragte einen Tag später auch bei Interpol an – ergebnislos. Die Berliner Beamten begannen auch gemeinsam mit der Rotterdamer Polizei zu ermitteln. Im Februar 1995 wurden diese Ermittlungen jedoch eingestellt. Im Abschlussvermerk der niederländischen Fahnder stand, dass sich Manuel nicht in Rotterdam aufhalte oder aufgehalten habe. Bei der Berliner Polizei klappte man zunächst die Akte mit den holländischen Verbindungen zu.

Nachdem nun im November 1997 die Hinweise zu Manuel Schadwalds Rolle in einem Kinderporno aufkamen, schien die Berliner Polizei sich tatsächlich besondere Mühe zu geben, ihre Erkenntnisse zu den Ermittlungen für sich zu behalten. Noch im Herbst 1998 erklärte sie, es gebe bis heute keinen konkreten Nachweis, ja nicht einmal den kleinsten Hinweis, dass Manuel Schadwald überhaupt dieser Szene angehört habe. Aber die Hinweise gab es schon längst. Und genau das konnten Journalisten der Polizei auch wenig später nachweisen.

Heute formuliert die Berliner Behörde ihre Erkenntnisse anders. So steht etwa auf ihrer Internetseite zu dem Fall Schadwald: „In den vergangenen Jahren gingen auch Hinweise ein, die auf Verbindungen zur Homosexuellen- bzw. zur Kinderporno-Szene in den Niederlanden bzw. Belgien schließen ließen. Diese Hinweise konnten jedoch nicht verifiziert werden.“ Auf Nachfrage antwortete die Polizei in dieser Woche erneut, dass es keinerlei neue Erkenntnisse zu Manuel Schadwalds Verbleib gebe.

Recherchen des „Algemeen Dagblad“ und der „Welt am Sonntag“ in diesen Ländern kommen allerdings zu einem anderen Ergebnis. Mehrere hochrangige Polizisten, Mitglieder von Geheimdiensten und Leute aus der Kinderporno-Szene haben bestätigt, dass sich Manuel Schadwald in den Kinderbordellen in Rotterdam und Amsterdam habe prostituieren müssen. Ermittler sagten, dass sie sich offiziell nicht äußern dürften und dazu sogar schriftlich verpflichtet worden seien. Einer der wichtigsten niederländischen Fahnder bringt es mit zwei Sätzen auf den Punkt: „Natürlich war der Junge hier. Aber die Sonne wird nicht auf diesen Fall scheinen.“ Er rechnet nicht mit einer Aufklärung des Falles, solange einflussreiche Kräfte sie verhindern.

Es gibt weitere Fälle vermisster und ermordeter Kinder, die bis heute unaufgeklärt sind. Und bei denen Spuren in die Kinderprostitutions-Szene führen. Warum führten die Ermittlungen kaum zu greifbaren Ergebnissen? Wer behindert die Aufklärung? Und warum? Sind Antworten auf diese Fragen in Belgien und vor allem den Niederlanden zu finden?

Ein Zeuge aus der Szene schrieb in einer eidesstattlichen Versicherung: „Ich weiß, dass Berliner Kinder Anfang der 90er-Jahre in Bordelle nach Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen verkauft wurden. Die Berliner Staatsanwaltschaft ist darüber seit 1993 informiert. (…) Mein Name und meine frühere Tätigkeit als Kinderhändler sind der Berliner Staatsanwaltschaft ebenso seit 1993 bekannt.“ Dieser Mann lebte nach eigenen Angaben in einem Haus im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, in dem in den 90er-Jahren ein zehnjähriger Junge spurlos verschwand.

Ein anderer Zeuge, ein Engländer namens Edward, sagte bereits 1997 in der Fernseh-Dokumentation „The Boy business“, dass im Amsterdamer Milieu alles außer Kontrolle geraten sei. Er habe mit eigenen Augen fünf Videos gesehen, auf denen kleine Jungen bei Sexspielen gefoltert und umgebracht worden seien. Er könne verstehen, dass man so etwas nicht glauben wolle. Und dann beschrieb er eine Szene noch ganz genau. „Ein Mann vergeht sich auf einem Boot an einem Jungen. Das Kind erstickt dabei. An Bord bricht Panik aus. Die Kamera fällt um.“

Zwei Undercover-Polizisten sagten, so zitiert es die Fernseh-Dokumentation, dass der britische Kinderschänder Warwick S. ihnen gegenüber in den 90er-Jahren damit geprahlt hatte, Filme besorgen zu können – sogenannte Snuff-Movies – auf denen detailliert gezeigt wird, wie Kinder vor laufender Kamera gequält und umgebracht werden. Er, Warwick S., sprach auch von dem Tod eines Jungen in Amsterdam, der zu dem Zeitpunkt 13 bis 15 Jahre alt gewesen wäre. Warwick S. hatte laut eigenen Angaben enge Kontakte zur Berliner Kinderpornografie-Szene. Und er hatte Kontakt zu einem mutmaßlichen Drahtzieher dieser Szene, Ludwig A., der tatsächlich auch der Berliner Polizei bekannt war.

18 Jahre später, im Mai 2015, Spurensuche an der holländischen Nordsee-Küste, ein bekannter Badeort. In den Lounges am Strand werden fruchtige Cocktails gereicht, Köche grillen Lobster und frischen Seefisch. Aus den Lautsprechern schallt zart Chill-out-Musik. Die Menschen sind entspannt und genießen die ersten freien Tage am Meer. Was hier keiner ahnt, nur wenige Meilen entfernt zieht eine Segelyacht ihre Kreise in der Abendsonne, auf der einst Sexspiele für gutbetuchte Päderasten stattfanden. Heute kann man auf ihr Charterfahrten buchen. Früher, in den 90er-Jahren, trug dieser Zweimaster am Heck noch den Schriftzug „Apollo“. Inzwischen heißt die Yacht anders.

Wenn es stimmen sollte, was mehrere Informanten dem „Algemeen Dagblad“ und der „Welt am Sonntag“ beschreiben, dann geschah auf diesem Boot Schreckliches. Dann war es der Ort, an dem ein Junge, an dem Manuel Schadwald, sein Leben verlor. Dann hatten sich dort einige wenige reiche Kunden aus Politik und Gesellschaft eingefunden, um vor laufender Kamera eine Sexorgie mit mehreren Kindern zu veranstalten. Dann wurde das Schiff nach dem Verbrechen in einen Militärhafen der niederländischen Marine geschleppt und gesäubert. Was aus den Filmaufnahmen wurde, ist unklar.

Tatsächlich bestätigt den Verdacht auch ein niederländischer Geheimdienstmann, der erst vor wenigen Tagen dazu bereit war, über den Fall zu reden. „Manuel Schadwald ist auf diesem Boot bei Sexspielen ums Leben gekommen“, sagt er. Das sei auch in den Akten des niederländischen Geheimdienstes so dokumentiert. Anschließend sei die Leiche im Meer versenkt worden. Und er sagt auch, dass der Fall vertuscht wurde, weil ranghohe Leute daran beteiligt waren. Warum er sein Schweigen jetzt erst bricht, das sagt er nicht.

War es dieses Boot? Es gibt Papiere zu der Segelyacht. Daraus geht hervor, dass sie einem inzwischen verstorbenen erfolgreichen niederländischen Wirtschaftsprüfer gehörte, dessen Lebensgefährte, Gerrit Ulrich, Auslöser des größten Kinderporno-Skandals der 90er-Jahre war.

In der Wohnung von Ulrich im niederländischen Badeort Zandvoort waren im Sommer 1998 zigtausende Fotos und Videos mit missbrauchten und gefolterten Kindern gefunden worden. Sogar Babys waren darunter. Wenige Tage zuvor waren der 49-jährige Ulrich und sein Geschäftspartner und Liebhaber noch zu einem Treffen mit uns erschienen. Dieser, ein tief in die Kinderporno-Szene verstrickter Belgier, hatte angegeben, Manuel Schadwald von Berlin aus in die Niederlande gebracht zu haben. Das steht auch in einem Rechtshilfeersuchen von Belgien an Holland. Kurz nach dem Gespräch erschoss der Belgier seinen Liebhaber Gerrit Ulrich. Er sollte angekündigt haben, die Szene verlassen zu wollen und auszupacken – komplett. Auch über Manuels Schicksal. Angeblich gab es in seiner Wohnung ein Versteck, in dem sich brisantes Material befand. Nach seiner Ermordung stürmte die Polizei seine Wohnung. Die Schwester von Ulrich berichtete später, dass bereits zuvor „dubiose Männer in der Wohnung waren und vor dem Eintreffen der Beamten in einem Auto davonrasten“. Sie sollen einen Film gesucht und gefunden haben, der in einem geheimen Fach gelegen habe. War es ein Video von der „Apollo“?

Auch eine Sozialarbeiterin aus dem wallonischen Teil Belgiens könnte im Besitz einer Kopie dieses Videos gewesen sein. Gina Pardaens-Bernaer arbeitete in den 90er-Jahren intensiv an den Fällen Schadwald und Dutroux und wollte schon damals einen Zusammenhang zwischen den Morden beweisen. Sie suchte den Kontakt mit privaten Ermittlern und Journalisten. Sprach auch uns gegenüber davon, das Video mit Manuel Schadwald zu haben. „Wisst ihr, die Sache wird immer gefährlicher. Ich bekomme Morddrohungen. Außerdem haben mich amerikanische Geheimdienstler angesprochen. Sie wollen den Film und mich dafür ins Zeugenschutzprogramm nehmen“, sagte Gina Pardaens-Bernaer in ihrem Haus in Herne im Oktober 1998. Ihr Mann stand neben ihr und sagte besorgt: „Ich habe Angst um sie.“ Wenige Wochen später fuhr die Frau mit ihrem Auto ungebremst gegen einen Brückenpfeiler. Einen Tag vor ihrem Tod, am 13. November 1998, war in ihr Haus eingebrochen worden. Ging es um den Film? Einen Tag nach ihrem Tod sollte sie zu einer Vernehmung bei der belgischen Polizei erscheinen.

Der verurteilte Kindermörder Marc Dutroux schreibt in seinem Brief an den Vater der getöteten Julie Lejeune auch von solchen Filmen. Julie und ihre Freundin Melissa seien von einer Bande entführt worden, die die Mädchen für eine Orgie und für diese sogenannten „Snuff-Aufnahmen“ brauchten. Die Kinder seien von Dutroux festgehalten worden, bis alle „Gäste“ sich auf einen Termin einigen konnten. Es habe bereits eine Grube für die Leichen der Kinder gegeben. Auftraggeber sei ein Brüsseler Geschäftsmann gewesen, der laut Dutroux „einen Arm länger als die Donau hat“. Und schließlich schreibt Dutroux: „Man muss die Existenz dieser Art von Kriminalität innerhalb unserer Institutionen anerkennen, will man die Gründe begreifen für das wiederholte Scheitern der Ermittlungen. Und auch, wenn man begreifen will, was mit Julie und Melissa wirklich passiert ist.“ An anderer Stelle heißt es: „Die Wahrheit verpflichtet mich, damit anzufangen, um zu beweisen, dass Julie und Melissa nicht von einem Einzeltäter entführt wurden, um seine eigenen Geschlechtstriebe zu lindern oder seine Familie zu vergrößern.“ Auch im Fall von Eefje spricht er davon, dass nicht richtig ermittelt worden sei.

Die Sozialarbeiterin Gina Pardaens-Bernaer ist nur eine von zahlreichen Menschen, die unter mysteriösen Umständen starben – während sie mit dem Fall des Kindermörders zu tun hatten. Ein Staatsanwalt und ein Polizist nahmen sich das Leben, beide recherchierten engagiert an der Theorie des Pädophilen-Netzwerkes. Manche Beobachter des Falles Dutroux sprechen von inzwischen 27 Todesfällen.

Jean Lambrecks, der Vater der ermordeten Eefje, sagt, alle, die die Wahrheit in diesem Fall suchen würden, müssten um ihr Leben fürchten. Oder hätten es bereits verloren. Und er sagt: „Deutschland und Belgien müssen im Fall Dutroux enger zusammenarbeiten, um die ungeklärten Fragen zu beantworten.“ Für ihn ist klar, dass Geheimdienste in dem ganzen Komplex eine Rolle spielen müssen. „Das wäre der Grund dafür, dass systematisch Ermittlungen behindert wurden. Es ist eben die Pflicht von Justiz, Polizei und Geheimdiensten, uns mitzuteilen, was wirklich mit unseren Kindern geschehen ist und wer dafür die Verantwortung trägt. Das gilt auch für den Fall Manuel Schadwald.“

Er empfindet heute nur Wut und Hass für Dutroux. Er sagt, er würde es niemals schaffen, dem Mörder seiner Tochter gegenüberzutreten. Dabei hätten Lambrecks und seine Lebensgefährtin Els Schreurs so viele Fragen an den Mann. Könnte Jean Lambrecks einer Amnestie zustimmen, wenn Dutroux alle Hintergründe des Netzwerkes offenlegen würde? Der Mann schaut bei dem Gespräch in dem belgischen Landgasthof wieder gedankenverloren ins Feuer: „Ich wäre bereit, es mir zu überlegen.“

Artikel vom  / Ausgabe 28 / Seite 17
http://www.welt.de/print/wams/article143858361/Die-verlorenen-Kinder.html

Kinderschänder – Ex-Frau von Dutroux – wird ihr Kloster verlassen

Die Ex-Frau von Dutroux wird ihr Kloster verlassen


Michelle Martin
Michelle Martin. [ARCHIV AFP]

Michelle Martin, die Ex-Frau von Marc Dutroux, die bedingte Entlassung dort zwei Jahre wird das Kloster von Malonne in Belgien für eine neue Adresse lassen.

„Frau Martin erhielt die Erlaubnis, den Wohnort wechselt. Sie, so scheint es, wollte für den Umzug vorzubereiten kündigte das Kloster von Klarissen und die Anforderung für sie zu haben, um eine alternative Unterkunft zu finden“, sagte der Generalstaatsanwalt von Mons zu einem belgischen Medien am Donnerstag.

Die Klarissen, die jetzt bilden eine Gemeinschaft von neun Menschen verlassen das Kloster entwachsen sie aber geheim halten ihrem nächsten Ziel. Michelle Martin soll in Belgien, wo sie Jura studiert bleiben.

Michelle Martin wurde als Teil der Dutroux-Affäre zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Zukunft Wohnsitz nicht in dem Maße, dass die Dutroux-Affäre immer noch Aufsehen erregt in Belgien bekannt. Die Sicherheitskräfte wollen unter allen Umständen vermeiden eine Demonstration der Stärke.

 

Von Direct Matin, veröffentlicht 14. August 2014 um 10:47