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Bemerkung von Admin Familie & Familienrecht: Das was der komische Sozialminister Alfred Stöger SPÖ jahrelang nicht zusammen gebracht hat wird jetzt mit der ÖVP-FPÖ Regierung Realität! Ich möchte hier meinen besonderen Dank an die Ministerin und die gesamte Regierung für ihre sehr gute Arbeit ausdrücken. Dieses Karenzmonat für Väter ist extrem wichtig, da der Vater hier mit seiner Rolle vertraut wird und sich in diese hineinleben kann. (Viele Mütter sind hier oft total überfordert (Hormon Schwankungen, Stillpsychose), die Unterstützung im 1 Monat ist sehr wichtig und stärkt die gesamte Familie in unserer Gesellschaft. Kinder brauchen Vater und Mutter. Die Rolle des Vaters ist wesentlich.
Tags: Rechtsanspruch – FPÖ – Familienrecht Familie – Papamonat – Geburt des Kindes – Väter – Vater – Gesetze Österreich – Gleichberechtigung Gleichstellung – Karenzgeld – Kindeswohl – Obsorge –
In der Verantwortung
Mutter des Kindes von Markus
Unterhaltsabteilung der Jugendwohlfahrt Wien
österreichisches Unterhaltrecht
Ort und Zeitraum:
Wien, 2014 bis 2015
Geschichte
Markus Minnitsch ist 50 Jahre alt und seit 20 Jahren mit einem kleinen Unternehmen selbstständig. Kleinunternehmer wissen, wovon wir schreiben: Immer wieder gibt es Zeiten, in denen das Geschäft schlecht läuft. Gerade in diesen Zeiten arbeiten sie mehr denn je, um die Firma wieder zum Laufen zu bringen, und verdienen weniger denn je, weil kaum Zahlungen eintreffen und sie sich selbst manchmal einfach gar kein Gehalt auszahlen können, denn die Angestellten gehen vor.
In dieser schwierigen Lage befindet sich Markus Minnitsch 2014 und 2015. Jetzt kann er unsere Freunde von der Unterhaltsabteilung der „Kinder und Jugendhilfe Wien“ am wenigsten gebrauchen, denn diesen manchmal geradezu wie Wegelagerer Auftretenden fehlt vielfach jegliches Verständnis für Selbstständige, mehr noch: Gemeinsam mit vielen Rechtspflegern und Richtern am Gericht und vielen Frauenberatungen stellen sie Unternehmer gerne unter Generalverdacht, als ob diese ständig Geld verstecken würden, und ziehen bei ihnen besonders harte Bandagen auf.
Die „Kinder- und Jugendhilfe“ glaubt nun, Markus´ Tochter tatkräftig zu helfen, indem sie geradezu wahnwitzig fordert: Wenn das Geschäft von Markus schlecht läuft, soll er doch seine Firma schließen und sich woanders anstellen zu lassen.
Wie sehr würde dies wohl seiner Tochter helfen, überlegt sich Markus:
Er selbst würde keinen Job mehr finden. Niemand nimmt einen 50-jährigen, welcher seit Jahrzehnten gewohnt ist, sein eigener Chef zu sein. Der Arbeitslose, spätere Notstandshilfebezieher und zukünftige Sozialfall Nummer eins wäre durch unser Unterhaltsrecht schon geschaffen, doch damit nicht genug.
Natürlich würden Markus´ Angestellte ebenfalls ihre Arbeit verlieren, weil es die Unterhaltsabteilung der Jugendwohlfahrt so will, dass die Firma geschlossen wird. Diese, nach ihrem früheren Chef Markus, nächsten Sozialfälle werden sicher verstehen, dass sie nur zum „Wohl des Kindes“ ihren Job verloren haben.
Ach, und nicht zu vergessen: Wenn Markus schließlich praktisch unter der Brücke gelandet ist, kann er es sich schon rein finanziell nicht mehr leisten, seine Tochter in vernünftigem Rahmen oder Räumlichkeiten zu sehen, und so wird das Kind den Kontakt zum Vater verlieren. Dass es so endet, soll auch zum Wohl des Kindes sein?
Wenigstens spielt das Gericht bei diesem Irrwitz nicht mit, wohl auch dank der Unterstützung des befreundeten Vereins “Väter ohne Rechte“ für Markus.
Mehr denn je jedoch stellen diese Ereignisse einen Grund für Österreichs Jugendwohlfahrten dar, ihren Umgang mit Vätern zu überdenken, und ebenso einen Anlass für Väter, sich bei den unabhängigen Stellen wie „Väter ohne Rechte“ oder den Männerservice zu wenden, wenn sie mit Unterhaltsforderungen konfrontiert werden.
Tags: Johannes Huber Universität Innsbruck – Väter aktiv – Kinderbetreuungsgeld -Karenzzeit – Familienrecht – Familie – Gesetze Österreich mangelhaft – Familienministerin Sophie Karmasin – Gleichberechtigung Gleichstellung – Kindeswohl – leaks family law austria – elterliche Sorge – Vaterschaft
Die Familienpolitik will die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Klingt gut.
Doch der Politik geht es nicht um die Familien, sondern um die Wirtschaft, findet der Journalist Rainer Stadler.
Die Politik versuche die Familien den Bedingungen des Arbeitsmarktes anzupassen – mit der Folge ganztagsbetreuter Kinder. Das gilt vielen als alternativlos – Kritik daran, gilt rasch als reaktionär.
Seit mehr als einem Jahrzehnt herrscht in Deutschland parteiübergreifend Konsens, was moderne, familienfreundliche Politik bedeutet: den Ausbau von Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen, sodass die Kinder möglichst den ganzen Tag betreut werden und die Eltern den ganzen Tag arbeiten können. Manche Politiker fordern inzwischen, die Einrichtungen auch nachts zu öffnen, damit Eltern in
Nachtschichten arbeiten können. Die Begründung lautet, ähnlich wie bei der Einführung von Hartz IV: Sozial ist alles, was den Menschen hilft, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.
Diese Denkweise hat sich bei den Familienpolitikern aller im Bundestag vertretenen Parteien durchgesetzt. Niemand kommt mehr auf die Idee zu fragen: Ist es wirklich familienfreundlich, eine Infrastruktur zu schaffen, deren Zweck vor allem darin besteht, die Familie den ganzen Tag voneinander zu trennen? Ist es wirklich sozial, Betreuungseinrichtungen 24 Stunden am Tag zu öffnen, damit alleinerziehende Mütter spätabends an der Supermarktkasse sitzen oder ihre Nachtschicht als Krankenschwester ableisten können?
Die neue Familienpolitik agiert keineswegs ohne Eigennutz
Mehr als 20 Milliarden Euro hat die Bundesregierung bereits in den Bau von Krippen und Ganztagsschulen investiert. Nachdem erst die Alten aus den Familien ausgelagert wurden, sind nun die Kinder und Jugendlichen an der Reihe, die zweite große, unproduktive Gruppe der Gesellschaft. Der Wandel vollzieht sich weltweit. Wir steuern auf eine Gesellschaft zu, stellte die amerikanische Soziologin Arlie Russel Hochschild fest, in der ein Mensch seine ersten Worte zu einer Kinderbetreuerin spricht und seine letzten Worte zu einer Altenbetreuerin.
Während diese Vision bei Eltern immer noch Unbehagen weckt, betont die Politik nimmermüde die Vorteile: Ganztagsbetreuung ermögliche die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, also mehr Wahlfreiheit. Sie sei ein notwendiger Schritt zur Emanzipation der Frau, die sich nun im Beruf verwirklichen könne und nicht länger von ihrem Mann abhängig sei. Und die Kinder würden nun von Experten betreut und gefördert, besser als die Eltern dazu in der Lage seien.
Doch so uneigennützig ist die neue Familienpolitik nicht, und bisher werden ihre Versprechungen im Alltag nicht annähernd eingelöst. Vor allem führt diese Politik nicht zu mehr Wahlfreiheit, sondern zwingt Eltern in ein Lebensmodell, das längst nicht alle anstreben, das aber einflussreiche Kräfte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als wünschenswerte Norm erachten. Schon jetzt haben viele Eltern keine Wahlfreiheit, sie müssen ganztags arbeiten, erst recht, wenn sie alleinerziehend sind.
In den Städten sind die Mieten explodiert. Der Bestand an Sozialwohnungen in Deutschland schrumpfte von sechs Millionen auf heute gerade noch 1,4 Millionen. Dagegen stagnieren die Löhne und Gehälter in vielen Berufsgruppen seit Langem. Es gab Zeiten, da reichte das Gehalt eines Fabrikarbeiters, um eine vierköpfige Familie zu ernähren. Davon können heute selbst viele Akademiker nur träumen. Der Grund für diese Entwicklung ist eine verfehlte Wohnbau- und Lohnpolitik. Doch statt die Ursachen für die Not zu beseitigen, stellt die Politik Betreuungseinrichtungen bereit und spielt den Ball zurück an die Familien: Sie sollen sich selbst aus der misslichen Lage befreien.
Es gilt weiterhin: nur Erwerbsarbeit wird entlohnt
Natürlich gibt es Frauen, die von der Ganztagsbetreuung profitieren; Frauen, die arbeiten wollen und das nun auch können. Gleichzeitig gibt es viele Mütter – und immer mehr Väter –, die die ersten Jahre nach der Geburt gern bei ihrem Kind zu Hause bleiben würden. Während der Staat das eine Lebensmodell mit viel Geld unterstützt – ein Krippenplatz wird monatlich mit mehr als 1.000 Euro bezuschusst –, ist ihm das andere nichts wert: Das Betreuungsgeld, mit 150 Euro ohnehin spärlich bemessen, wurde 2015 unter dem Applaus fast aller Parteien abgeschafft.
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Damit wird aber zementiert, was Frauenrechtlerinnen vor Jahrzehnten beklagten: Die Arbeit von Frauen (und auch Männern) hat nur einen Wert, wenn sie als Erwerbsarbeit erbracht wird. Deswegen forderten zum Beispiel die Grünen in ihrem Gründungsprogramm 1980, Hausarbeit und Kindererziehung als voll entlohnten Beruf mit Rentenanspruch anzuerkennen. Alles längst vergessen. Wer sich heute noch entschließt, mit Rücksicht auf die Kinder allzu lange zu Hause zu bleiben, riskiert, den Wiedereinstieg in den Beruf zu verpassen und spätestens im Alter zu verarmen. Das ist der große Makel der heutigen Familienpolitik: Sie unternimmt wenig, um die Wirtschaft familienfreundlicher zu machen, aber viel, um die Familien wirtschaftskompatibler zu machen.
Die erfreuliche Entwicklung, dass Frauen heute beruflich mindestens so qualifiziert sind wie Männer, würde es ermöglichen, dass sich Mütter und Väter die Erziehung der Kinder gleichberechtigt teilen und sich jeweils ein Elternteil zu Hause um das Kind kümmert – was sich in Umfragen immer noch viele Eltern wünschen. Doch dieses Modell kann sich zunehmend nur noch eine privilegierte Oberschicht leisten. Es war wohl auch nie für die breite Masse vorgesehen: Familienministerin Manuela Schwesig sagte schon vor ihrem Amtsantritt, sie wolle erreichen, dass Frauen möglichst Vollzeit arbeiten.
Im Herbst 2016 äußerte sie, mit einer zukunftsorientierten Familienpolitik ließe sich die Erwerbsquote von Müttern weiter erhöhen und deren durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 31 Stunden steigern. Dadurch würde das Bruttoinlandsprodukt um 69 Milliarden Euro wachsen. Dass die Kinder ihre Eltern dadurch seltener sehen, erwähnt die Familienministerin nicht. Auch Schwesigs – im Grundsatz ja richtiger – Vorschlag, junge Eltern, die ihre Arbeitszeit etwas reduzieren, mit einem Familiengeld von 300 Euro monatlich zu unterstützen, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als wenig familienfreundlich: Das Geld sollen nur Eltern bekommen, die immer noch mindestens 32 Stunden in der Woche arbeiten. Das bedeutet, dass die Kinder täglich sieben bis acht Stunden fremdbetreut werden müssen und weiterhin kaum Zeit für ein gemeinsames Familienleben bleibt.
Kritik an der neuen Familienpolitik gilt schnell als reaktionär und frauenfeindlich
Bereits im Frühjahr 2012 stellten Ökonomen im Auftrag des Familienministeriums fest, auch Alleinerziehende könnten länger arbeiten, wenn es flächendeckende Ganztagsbetreuung für alle Kinder gäbe. Das würde „nicht nur zu einer Einsparung bei den Transferleistungen, sondern auch zu höheren Steuern und Sozialabgaben führen“. Und schon vor zehn Jahren betonte der damalige Wirtschaftsweise Bert Rürup angesichts sinkender Geburtenraten und Fachkräftemangel die „Notwendigkeit einer Mobilisierung der sogenannten stillen Reserve, Frauen mit kleinen Kindern“. Das macht Ganztagsbetreuung eben so attraktiv. Sie löst so viele Probleme – Probleme der Politik, der Wirtschaft und auf den ersten Blick auch die der Eltern.
Und die Kinder? Sie „dürfen nicht länger ein Hindernis für Beruf und Karriere sein“ hielt die schwarzrote Regierung 2005 in ihrem Koalitionsvertrag fest. Von diesem Weg lässt sich die Politik seitdem durch nichts abbringen. Nicht durch die Warnungen zahlreicher Kinderärzte und -psychiater, die in umfangreichen Studien die Risiken für Kleinkinder durch zu frühe und zu lange Fremdbetreuung nachgewiesen haben. Nicht durch die bisher einzige flächendeckende Untersuchung zur Qualität der Krippen in Deutschland, die nur drei Prozent der Einrichtungen als gut bewertete, aber 85 Prozent als mittelmäßig und zwölf Prozent als schlecht. Nicht durch den Befund im Frühjahr 2016, wonach Schülerinnen und Schüler in deutschen Ganztagsschulen keine besseren Leistungen erzielen als jene in traditionellen Halbtagsschulen.
Der Aufschrei der Öffentlichkeit blieb bisher aus. Das ist wohl der größte Erfolg, den die Verfechter der neuen Familienpolitik verzeichnen können: Es ist ihnen gelungen, ihre Agenda als modern und alternativlos darzustellen, wer sich kritisch äußert, gilt schnell als reaktionär und frauenfeindlich. Dabei beklagen viele Frauen bereits jetzt den gesellschaftlichen Druck, im Beruf perfekt funktionieren zu müssen, obwohl die Last der Haushalts- und Erziehungsarbeit kaum abgenommen hat. Die Familienpolitik muss endlich wieder zu ihrer ureigensten Aufgabe zurückkehren: die Vertretung der Interessen von Familien, und zwar aller Familienmitglieder.
Das bedeutet insbesondere den Schutz des Familienlebens vor den Begehrlichkeiten einer auf Effizienz getrimmten, durchökonomisierten Gesellschaft. Das moderne Märchen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dank flächendeckender Ganztagsbetreuung könnten sich Eltern im Berufsleben verwirklichen und gleichzeitig ein erfülltes Familienleben genießen, mag bei einigen Erwachsenen verfangen. Aber sicher nicht bei der kommenden, ganztagsbetreuten Generation – einer Generation, die in früher Kindheit die Rationierung von Elternliebe und Geborgenheit ertragen musste, und später den Verlust ihrer Freiheit
Wer kleine Kinder hat (oder Freunde mit kleinen Kindern), der kennt diese Diskussion, die Eltern stundenlang miteinander führen können: Wem geht es besser? Dem Elternteil, der tagsüber zu Hause ist und die Kinder betreut?
Oder dem Elternteil, der nach einer unruhigen Nacht arbeiten gehen muss und am besten trotzdem wieder pünktlich zu Hause sein soll, auch wenn die Arbeit gerade besonders drückt? Dieser Streit neigt sich gerade einer Entscheidung zu. Die wird den arbeitenden Elternteilen nicht immer gefallen. Und auch nicht allen Männern.
Alles begann mit der Soziologin Arlie Hochschild, die 1997 feststellte, dass sich Freizeit und Arbeit verwischten. Mehr noch: Manche Arbeitnehmer waren gar nicht böse, wenn sie ins Büro gehen und dem trubeligen Haushalt entfliehen konnten.
Dazu kam ein zweites, überraschendes Forschungsergebnis: Vor zwei Jahrenstellten die beiden amerikanischen Soziologinnen Adrianne French und Sarah Damaske fest, dass arbeitende Mütter nicht etwa vom vielen Stress krank werden. Sie untersuchten den Gesundheitszustand von 40-jährigen Müttern, die nach der Ankunft der Kinder Hausfrau geworden waren oder die weitergearbeitet hatten. Das überraschende Ergebnis: Am gesündesten waren die Mütter, die möglichst lange durchgearbeitet hatten. Teilzeit arbeitende Mütter waren etwas gesünder, und die Mütter, die mit der Arbeit ganz ausgesetzt hatten, bekamen die meisten Gesundheitsprobleme.
Ein Teil der Unterschiede ließ sich noch mit Effekten erklären, die mit der Arbeit wenig zu tun hatten. Natürlich waren es nicht immer die arbeitenden Frauen, die gesund blieben – sondern es waren auch die gesunden Frauen, die besonders oft arbeiteten. Ein anderer Teil der Unterschiede stammte daher, dass die Hausfrauen später nicht in den Beruf zurückfanden und darunter litten. Doch am Ende blieb eine Erkenntnis stehen: Die Doppelbelastung von Arbeit und Kindern machte die Mütter nicht etwa krank, sondern half ihnen, gesund zu bleiben – und zwar umso eher, je länger die Mütter arbeiteten.
Arbeit ist weniger aufreibend als Kinderbetreuung
Eine der Autorinnen von damalshat jetzt nachgelegt.An der Pennsylvania State University hat sich Sarah Damaske zwei Kollegen geschnappt und arbeitende Menschen, Männer und Frauen, sechsmal am Tag nach ihrer Stimmung gefragt: Fühlt ihr euch wohl? Habt ihr Stress? Die Probanden mussten sogar Speichel abgeben, der dann auf das Stresshormon Cortisol untersucht wurde.
Dabei lernten die Forscher eine Menge. Zum Beispiel: Hohe Einkommen werden häufig mit großem Stress erkauft. Wer viel verdiente, fand meistens die Arbeit anstrengender als die Zeit zu Hause. Wer dagegen mittelmäßig oder wenig verdiente, für den war die Zeit bei der Arbeit meistens die entspannteste Zeit des Tages. Das galt für die meisten Leute. Aber wie ist das mit den Kindern?
Nun weiß die Glücksforschung schon seit einiger Zeit: Kinderbetreuung macht keinen Spaß. Eltern sind zwar mit ihrem Leben sehr viel zufriedener, wenn sie Kinder haben – die Zeit aber, in der sie auf ihre Kinder aufpassen, ist oft nicht sehr vergnüglich. In mancher Umfrage landet die Kinderbetreuung in den Beliebtheitsnoten weit hinter der Arbeitszeit, nur knapp vor der Hausarbeit.
Doch kann das den Stress ausgleichen, dass sich arbeitende Eltern ständig zwischen den Anforderungen in der Arbeit und den Bedürfnissen ihrer Kinder zerreißen müssen? Dass sie immer wieder in Hektik geraten, damit sie ihr Kind rechtzeitig aus der Kita abholen können? Dass sie immer wieder Ersatzlösungen organisieren müssen, wenn ein Kind krank wird?
Offenbar ist die Arbeit trotz allem weniger aufreibend als die Zeit zu Hause. Soziologin Damaske hat dafür eine einfache Begründung. Egal wie stressig die Arbeit auch sein kann: Arbeitssorgen werden doch nie so existentiell wie die Probleme, die zu Hause warten können. Wenn im Beruf alles viel zu schlimm wird, kann man immer noch kündigen. Mit den Kindern ist das nicht so leicht. Dort sind die Sorgen größer, die Konsequenzen heftiger, und eine Kündigung gibt es nicht.
Vor allem die Mütter fühlen sich bei der Arbeit wohl
Dieser Umstand scheint vor allem die Mütter zu belasten. Denn sie sind es, die sich bei der Arbeit wohler fühlen als zu Hause. Die Männer sind bei der Arbeit ebenso glücklich wie die Frauen–aber sie genießen die Zeit zu Hause noch mehr.
Warum profitieren gerade die Mütter so von der Arbeit? Nehmen Frauen die häuslichen Sorgen ernster als Männer? Sind die Väter von ihrer Arbeit genervt, weil sie so oft gut bezahlte, aber eben stressige Arbeit machen? Oder zeigt sich hier, dass Frauen, die mit ihrem Arbeitsplatz nicht zufrieden sind, eher mal kündigen und zu Hause bleiben? Eine klare Antwort auf diese Fragen gibt es noch nicht.
Ungeklärt ist auch noch, ob all das auch in Deutschland gilt. Die Untersuchungen von Sarah Damaske stammen alle aus den Vereinigten Staaten. Katharina Spieß am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung weiß, dass arbeitende Mütter in Deutschland sich eher unter Zeitdruck fühlen als Mütter, die zu Hause bleiben– dass sich aber die grundsätzliche Lebenszufriedenheit von arbeitenden und nicht arbeitenden Müttern kaum unterscheidet.
Doch es gibt für Deutschland noch keine Untersuchungen, die den Stress-Effekt der Arbeit ebenso genau messen wie diese neue Studie aus Amerika.
Und wenn die nächsten Studien zu diesem Thema kommen, dann können die Forscher auch noch eine weitere seltsame Beobachtung aufklären: dass kinderlose Leute zu Hause noch mehr Stresshormone produzieren, als das die Eltern tun.