Landkreis Giessen16.08.2014

Die Gewaltbedrohung von Kindern im Gebiet des Landkreises Gießen steigt: In 68 Fällen musste das Jugendamt 2013 einschreiten. Dieses Jahr sind es bisher schon wieder 30.
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2012 verzeichnete das Jugendamt des Kreises 43 Inobhutnahmen, ein Jahr zuvor waren es 34. Allerdings steigt seit den vergangenen Jahren nicht nur die absolute Zahl, sondern auch der Gießener Anteil der Inobhutnahmen in der deutschlandweit geführten Statistik. Während er 2011 noch bei unter 0,1 Prozent lag, machen die Inobhutnahmen im heimischen Landkreis mittlerweile 0,16 Prozent der Fälle in Deutschland aus.
Zum ersten Halbjahr 2014 liegen für den Kreis noch keine belastbaren Daten vor, in mindestens 30 Fällen mussten die Mitarbeiter des Jugendamts beim Landkreis Gießen bislang einschreiten und ein Kind in Sicherheit bringen. Hinweise auf mögliche Misshandlungen bekommt das Jugendamt von aufmerksamen Nachbarn, Bekannten, Kinderärzten, Schulen und Kindertagesstätten. Einige Kinder und Jugendliche melden sich aber auch selbst. Die Mitarbeiter des Jugendamts kümmern sich um jeden einzelnen Fall. 68 stuften sie im vergangenen Jahr nach reiflicher Überlegung als so schwerwiegend ein, dass sie die Mädchen und Jungen aus ihren Familien herausholen mussten. In solchen Fällen leiden Kinder und Jugendliche unter akuten Gefahren. Sie erleben schwere Konflikte in der Familie, Misshandlungen, sexuelle Gewalt. Dann ist die Inobhutnahme der letzte Ausweg.